Stiftungsfest: Mettmanner wollen ihre Stadt mitgestalten
Zahlreiche Bürger loben das Projekt Overhoffsche Höfe.
Mettmann. Es könnte eine Erfolgsgeschichte werden, wie sie Mettmann schon lange nicht mehr erlebt hat. Auch wenn zurzeit erst der Prolog geschrieben wird, hat der Stoff das Zeug zum Bestseller. Derzeitiger Arbeitstitel: Overhoffsche Höfe.
Beim Gründungsfest der Mettmanner Bürgerstiftung hat das Bürgerforum das ambitionierte Projekt im Hinterhof der Johannes-Flintrop-Straße vorgestellt, und die Mettmanner sparten nicht mit Lob.
Dass viele Bürger mit den Planungen und Entscheidungen der Politik nicht mehr zufrieden sind, wurde schon beim Streit um die Blutbuche und den Abriss der alten Schule deutlich. Nun wollen die Mettmanner offensichtlich beim Thema zukünftiges Stadtleben mitreden und mitgestalten.
"Das ist eine einmalige Chance für Mettmann. Und Bürgerbeteiligung hat auch etwas mit Wohlfühlen zu tun", lobte Sylvia Nelskamp-El Mohammed die Pläne des Bürgerforums.
"Ich habe die Höfe noch nicht gesehen und will gleich bei einer der Führungen mitgehen. Aber die Ideen finde ich sehr gut. So etwas fehlt hier", sagte Sabine Stoll. "Ich wusste gar nicht, dass wir noch so viel Platz in der Innenstadt haben", fügte Ubinna Engelen hinzu.
Das Fazit vieler Besucher des Stiftungsfestes: Kunst und Kultur in den Overhoffschen Höfen wäre eine richtig gute Idee. Allerdings waren auch Zweifel zu hören, vor allem was die Finanzierung betrifft.
"Da muss man viel Arbeit und viel Geld reinstecken", sagen Dora und Herbert Tscheschlok. Auch CDU-Ratsherr Joachim Sander äußerte Bedenken: "Wir haben immer wieder versucht, die Hinterhöfe zu beleben. Das ist meistens an den Eigentümern gescheitert."
Was die Overhoffschen Höfe angeht, dürfte von dieser Seite jedoch kaum Ungemach drohen. Miteigentümer Jürgen Amberg hat bereits Zustimmung signalisiert: "Wir als Eigentümer werden das Projekt unterstützen", sagte der Nachfahre der Familie Overhoff, die das Gelände früher bewirtschaftet hat.
"Die laufenden Mietverträge sind so gestaltet, dass es keine Probleme gibt." Er holte sogar den Schlüssel für die große Halle, damit die Besucher der Führungen einen Blick in das alte Gemäuer werfen konnten. Noch braucht man Phantasie, um sich vorstellen zu können, das dort eine Kleinkunstbühne stehen könnte.
Aber Petra Schwarzinger von der Mettmanner Theatergruppe "Die Knallfrösche" war sich sicher: "Das wäre eine gute Heimat für uns".
Architekt Manuel Reig führte Besucher des Stiftungsfestes durch die Höfe und erläuterte die Pläne des Bürgerforums. Über den Status Quo hinaus denken und mit allen Sinnen wahrnehmen, welches Potential sich hinter dem jetzigen Zustand verbirgt - so kann es seiner Ansicht nach gelingen, die Mettmanner von der Lebendigkeit ihrer Stadt zu überzeugen.
Das sieht auch der zweite Vorsitzende des Bürgerforums, Thomas Dinkelmann, so: "Hier kann eine Oase entstehen, in der sich die Bürger wohlfühlen".