W-Lan: Freies Surfen in der Oberstadt
Besucher der Altstadt können sich kostenfrei ins Netz einloggen. Die Zahl der Router im Stadtgebiet soll weiter wachsen.
Mettmann. Ohne Internet scheint nicht mehr viel zu gehen. Fast jeder hat mittlerweile ein Smartphone, die gut ausgerüsteten ein Tablet.
Gerade die jüngere Generation ist immer und überall online. Und weil nicht jeder mit jedem Gerät einen eigenen Internetzugang hat, braucht es W-Lan. Am besten flächendeckend.
Dieses Ziel haben sich Lutz Wulfestieg und Ria Garcia für Mettmann auf die Fahnen geschrieben. Sie sind Mitglieder im Gemeinnützigen Verein „Freifunk Rheinland“, der kostenlose W-Lan-Netze mit Hilfe privater Wohnungs- und Ladenbesitzer aufbaut.
2011 gegründet, ist deren Router-Bestand innerhalb kaum mehr als eines Jahres von 100 auf 1200 Stück in NRW angewachsen.
Die Idee: ehrenamtliche Helfer stellen einen der Freifunk-Router in ihrer Wohnung oder ihrem Geschäft auf und teilen so ihren eigenen Internetanschluss mit der Allgemeinheit. Kosten fallen außer etwa sechs Euro Strom pro Jahr keine an, die Geräte stellt der Verein. Durch eine spezielle Firmware können sich benachbarte Router miteinander vernetzen und so ein einziges W-Lan mit eigenem Namen und ohne Zugangsbeschränkungen bilden.
In der Mettmanner Oberstadt sind zurzeit 13 Freifunk-Router angeschlossen. Netzdichte und Bandbreite hängen jedoch davon ab, wie viele, die sich „sehen“ können, auch tatsächlich in Betrieb sind. Noch gibt es Lücken. Die mittelfristigen Ziele sind nach der Abdeckung der Oberstadt die gesamte Innenstadt und schließlich die Außenbezirke Mettmanns.
„Wir sind nur zu zweit“ gibt Wulfestieg zu bedenken. „Wir machen das alles Step-by-step“. Weitere Helfer, aber auch Beitrag zahlende Mitglieder oder Spender sind immer willkommen, da die Infrastruktur den Verein jährlich etwa 6000 Euro kostet.
Dafür bieten sich aber zahllose Möglichkeiten. Neben „W-Lan für alle“ sind bereits touristische Serviceleistungen wie QR-Codes an Sehenwürdigkeiten oder eine „Mettmann-App“ angedacht worden. „Nur Bankgeschäfte würde ich nie über W-Lan tätigen. Dies ist kein gesichertes Netz“ warnt Wulfestieg.
Das Freifunk-Netz wird bereits gut angenommen, natürlich vor allem während der Großereignisse in der Oberstadt. Etwa 40 Log-ins sind es in Spitzenzeiten gleichzeitig. „Ein Passant hat mir glücklich erzählt, er könne das W-Lan gut gebrauchen, weil das Geld für einen eigenen Anschluss nicht reicht“ sagt Ria Garcia.