Musiker aus Leidenschaft
WZ: Herr Bovensiepen...
Dirk Bovensiepen: Das klingt komisch, nenn mich „Bovie“, so kennt mich in Wülfrath fast jeder.
WZ: Gerne. Beim Herzog-Wilhelm-Markt bist du ja ein musikalischer Bekannter und im Laufe vieler Jahre mit mehreren Bands aufgetreten. Erinnerst du dich noch an deine Anfänge?
DB: Natürlich, in den 90er-Jahren hatten wir mehrere Auftritte mit „Darius“, das war meine erste Band. Das war eine tolle Zeit. Darius war etwas ganz Besonderes und eine Art Familie. Wir waren damals die ersten Musiker in Wülfrath, die eine CD mit eigenen Stücken herausgebracht haben. Auf dem Herzog-Wilhelm-Markt haben wir dazu ausgewählte Coverversionen gespielt. Das Publikum ist super mitgegangen und die Atmosphäre war großartig.
WZ: Wirst du da manchmal nostalgisch?
DB: Definitiv. Das waren einfach unbeschwerte Jahre. Wir haben zusammen Musik gemacht, gefeiert und gemeinsam in der Gaststätte K5 am Tresen gesessen. Alles schien so einfach. Wir hatten natürlich viele Träume, von denen wir uns auch einige erfüllt haben. Ich denke sehr gern an diese Zeit zurück. Darüber haben wir grade erst einen Song geschrieben, der demnächst auf der EP Marmeladium der Band „Tightland“ erscheinen wird.
WZ: Das klingt alles sehr präsent?
DB: Bei den Auftritten auf dem Markt sage ich dazu immer ein paar Worte. Mir ist es dabei wichtig an die zu erinnern, die nicht mehr unter uns sind. Dazu gehört auch unser viel zu früh verstorbener Darius-Gitarrist Markus Getta. Traditionell spielten wir immer „Time to wonder“, welches Lied sich auf seltsame Weise bis heute zu den jetzigen „Rock-o-Co’s“ durch jede Band zog. Dabei muss ich mir auch immer so manche Träne verdrücken. Das ist ein sehr emotionaler Moment.
WZ: Was verbindest du mit dem Herzog-Wilhelm-Markt?
DB: Das bedeutet für mich, nach Hause zu kommen. Heimat ist da, wo es am schönsten ist. Ich freue mich auch darauf, die alten Freunde wiederzusehen. Es ist toll, dass der Markt nach einer schwierigen Zeit in den letzten Jahren wieder ein Publikumsmagnet geworden ist. Auch die Organisation ist sehr professionell. Allein die Licht- und Ton Anlage auf der Bühne kann sich sehen lassen.
WZ: Was dürfen die Zuschauer von der Band Rock-O-Co erwarten?
DB: Vor allem eine Riesenparty. Wir spielen Hits aus vier Jahrzehnten und es gibt auch viele Songs, die sonst nicht so häufig live zu hören sind. Etwa „Wouldn’t it be good“, von Nick Kershaw und „Notbush City“ von Tina Turner. Es geht vor allem darum, dass wir als Band zusammen mit den Leuten abrocken wollen, und mit ihnen eins werden. Starallüren gibt es dabei nicht. Schön ist natürlich, dass immer auch viele Zuschauer von damals im Publikum sind.
WZ: Wie sieht deine musikalische Zukunft aus?
DB: Vor allem geht es darum, weiter Musik zu machen. Cover, wie auch eigene Musik. Das ist meine Leidenschaft und dafür schlägt mein Herz. Es geht überhaupt nicht um den Erfolg, sondern darum, dass man das tun kann, was man liebt. Ich möchte mir diese Begeisterung erhalten. Und dabei durfte ich bisher noch nebenbei viele tolle Musiker kennenlernen.