40 Jahre bunter Budenzauber
Eigentlich war es nur eine Idee, um eine neue Weihnachtsbeleuchtung für Wülfrath zu finanzieren. „Die Werbegemeinschaft kam damals auf den Gedanken, einen Weihnachtsmarkt zu organisieren und mit dem Erlös die Neuanschaffung zu finanzieren“, berichtet Hans-Peter Altmann vom Förderverein Herzog-Wilhelm-Markt.
In diesem Jahr blickt der Markt auf nunmehr 40 Jahre zurück. Die Beleuchtung konnte angeschafft werden — und der Markt blieb.
Bereits die Anfänge des „HWM“, wie die Wülfrather ihren Weihnachtsmarkt nennen (er heißt übrigens nach jenem Herzog, der der notleidenden Stadt einst das Marktprivileg verlieh) waren nicht unbescheiden. „26 Buden hatten wir schon beim Start“, berichtet Altmann. Und die öffneten bei der Premiere immerhin schon acht Tage lang die Läden.
Das Musikprogramm war jedoch damals noch recht beschaulich: Für Stimmung sorgten die Blaskapelle Rohdenhaus, die Volkstanzgruppe Henkel in bergischer Tracht, die Chorgemeinschaft Deutsche Sänger, der Spielmannszug Grün-Weiß-Kalkstädter, die Kapelle „Die lustigen Holzhackerbuam“, der Posaunenchor der evangelischen Kirche, der MGV Sängerkreis, der MGV Angertal und andere. „Das war alles noch ortsgemacht“, berichtet Altmann. Nach der Premiere stand für alle fest: „Wir machen weiter.“
Im Jahr 1984 waren es dann bereits 31 Buden, wie der Wülfrather Anzeiger, die Sonderveröffentlichung der Westdeutschen Zeitung, damals berichtete. Längst war der „HWM“ zum festen Bestandteil des Wülfrather Jahreskalenders avanciert. Eine Krise gab es allerdings im Jahr 2006: Personelle Probleme der ausrichtenden Wülfrather Werbegemeinschaft waren die Ursache. „Da existierte kein nennenswerter Vorstand mehr, der den Markt hätte organisieren können“, berichtet Altmann. Und so übernahmen er sowie weitere Gleichgesinnte die Initiative und „retteten“ quasi den HWM, indem sie einen Förderverein gründeten.
Im Lauf der vier Jahrzehnte hat sich der Markt natürlich verändert. „Die meisten Budenbetreiber tragen nicht mehr wie früher die typischen bergischen Kittel.“ Und auch die Medaillen mit Wülfrather Motiven, die es einst jeweils zum HWM gab, werden mangels Nachfrage nicht mehr ausgegeben. Die Budenbetreiber aber stammen immer noch zum größten Teil aus der Kalkstadt beziehungsweise der näheren Region, denn der HWM soll ein heimatlicher Markt bleiben.
Zum 40-jährigen Bestehen haben sich die Organisatoren etwas Besonderes einfallen lassen: Die Glühwein-Becher ziert ein spezielles Jubiläumsmotiv, das der Heimatkünstler Willi Münch kreiert hat. Die Preise beim Gewinnspiel fallen höher aus. Am Eröffnungssamstag wird ein vier Meter langer Christstollen angeschnitten. Jeder kann für sein Stollenstück spenden, der Erlös geht an Wülfrather Kinder in Not. Und das Bühnenprogramm ist üppig wie nie (siehe unten).