„Sherry-Bude“ mit einer Überraschung
Der Stand der Partnerstadt Ware ist auf dem Herzog-Wilhelm-Markt eine echte Institution, weiß Gabriele Geist von Freundeskreis Städtepartnerschaften: „Ein Besuch an der ,Sherry-Bude’, wie sie bei den Besuchern genannt wird, ist Pflichtprogramm.
Die Bude wird von Jahr zu Jahr immer beliebter.“ Und das liegt nicht nur am Angebot: „Da wir uns alle seit vielen Jahren kennen, ist die Stimmung einfach super. Die Besucher werden nicht in Hotels, sondern in Gastfamilien untergebracht“, erklärt Gabriele Geist.
Für die Zeit des Weihnachtsmarktes sind die britischen Gäste echte Wülfrather. „Oft zieht die ganze Truppe abends noch ins Alte Rathaus und dort wird geklönt. Meistens organisieren wir spontan noch ein gemeinsames Frühstück für alle.“ Durch den intensiven Familienanschluss sind im Laufe der Jahre tiefe Freundschaften entstanden.
Gabriele Geist, Mitglied der Musikfreunde Wülfrath und der „Young Voices“, ist selbst auch gerne zu Gast in der britischen Partnerstadt. „Seit zehn Jahren nehmen wir am Carnival Day teil, der jedes Jahr im Juni stattfindet.“ Besonders angetan hat es ihr der Fluss Lea, der durch Ware fließt. „Am Ufer zu sitzen und die Boote zu beobachten — das ist einfach eine tolle Stimmung.“
Doch das ist nicht alles, was die Städtepartnerschaft mit Leben füllt: „In Ware leben aufgeschlossene, sehr herzliche Menschen. Wir werden immer überaus freundlich empfangen. Und ich mag den Gedanken der hinter den Städtepartnerschaften steht: Vorurteile und Hemmschwellen zwischen verschiedenen Nationen abzubauen.“
Und diese Freundlichkeit schwappt mindestens einmal im Jahr auch nach Wülfrath. Die Vorbereitungen für den Herzog-Wilhelm-Markt laufen auf Hochtouren. „Die Bude wird mit englischer Dekoration geschmückt. Angeboten werden drei verschiedene Sorten Sherry, es darf Whisky probiert werden und es gibt Irish Coffee zum Aufwärmen. Und so ganz nebenbei viele nette Gespräche. Im vergangenen Jahr sorgte der Ehemann der Bürgermeisterin Rosalie Standley musikalisch für eine echte Überraschung. „Er musste in diesem Jahr leider absagen“, so Gabriele Geist. Eine Überraschung gibt es aber trotzdem: Nach einer geheimnisvollen Experimentierphase hat der „Ware Wolf“ auf dem Herzog-Wilhelm-Markt Premiere. Was genau drin ist? „Das wird nicht verraten“, hüllt sich Gabriele Geist in Schweigen. Also: vorbeikommen und probieren.