Allwetterbad wird zehn Jahre alt
Am Montag, 1. August, steigt die Jubiläumsparty in Lintorf. Ein Rückblick auf ein Erfolgsmodell in der Bäderlandschaft.
Ratingen. Die Ratinger Bäder haben sich für die Vorbereitungen auf den zehnjährigen Geburtstag des Allwetterbades Unterstützung vom Verein Lintorfer Heimatfreunde geholt. Die Heimatkundler recherchieren für die bevorstehende Jubiläumsfeier am 1. August die Entstehungsgeschichte der Lintorfer Schwimmbäder. Außerdem wird der Verein sein umfassendes Fotoarchiv öffnen.
An die 20 Vereine und Institutionen haben sich für das Familienfest im Allwetterbad angemeldet und werden den Tag mit eigenen Aktionen gestalten. So können die Besucher unter anderem mit dem „leichtertriathlon-Team“ und dem „TTR08“ die Disziplinen Schwimmen und Laufen trainieren. Die Delphine des TuS 08 Lintorf veranstalten einen Zeitschwimm-Wettbewerb, die Schwimmschule „Swim 13“ macht es möglich, Schwimm- und Sportabzeichen zu erwerben und der TV Ratingen gibt Profi-Tipps fürs Kraulschwimmen. Wer hingegen mehr über die Arbeit der DLRG Angerland erfahren möchte, kann den Rettungsschwimmern stündlich dabei zusehen, wie ein Mensch aus dem Wasser geborgen und mittels Herz-Lungen-Wiederbelebung reanimiert wird.
Dank des Heimatvereins bekommen die Jubiläumsgäste unter anderem viele Aufnahmen aus den frühen 60er und 70er Jahren zu sehen, die rund um die Bäder entstanden und zu einem Großteil noch nie öffentlich gezeigt worden sind. „Schon vor rund 50 Jahren haben sich in Lintorf Kinder und Erwachsene in den Schwimmbecken getummelt“, sagt Dietmar Falhs vom Heimatverein. „Damals war natürlich noch alles viel kleiner und pragmatischer, aber genauso wie heute ist das Schwimmangebot ein wichtiger Teil im Leben der Bewohner der damaligen Angerland-Gemeinde gewesen.“ Die allererste „Kleinschwimmhalle“ wurde 1967 in Lintorf eröffnet. 1,8 Millionen D-Mark hatte sich die Stadt den Bau des Schwimmbades kosten lassen. Mit einem Beckenmaß von zehn mal 25 Metern war die Schwimmhalle damals sehnsüchtig von der Bevölkerung und speziell von Schulen und Vereinen erwartet worden. Zwei Jahre später wurde schließlich auch das erste Freibad gebaut. Begleitet hat diese Projekte der Fotoreporter Rainer Klöckner, dessen fotografischer Nachlass heute im Stadtarchiv Ratingen zu finden ist. „Extra für das Jubiläum unseres Allwetterbades haben uns die Archivare des Stadtarchivs diese Aufnahmen zur Verfügung gestellt“, freut sich Bettina Ferber vom Bäder-Marketing. Die Heimatfreunde haben sich außerdem mit der Geschichte der einzelnen Fotos auseinandergesetzt und beantworten den Besuchern Fragen.
Ergänzt werden Bilder aus dem Stadtarchiv mit den Aufnahmen des Lintorfer Fotografen Gustav Schröder und mit weiteren Fotos des Heimatvereins, die in den vergangenen Jahrzehnten in den Bädern gemacht worden sind. Ein weiterer Bild-Schwerpunkt liegt auch auf den zurückliegenden zehn Jahren. Nachdem das Hallen- und Freibad Lintorf 2004 von den Stadtwerken Ratingen übernommen wurde, wurden die Bäder schließlich dem veränderten Freizeitverhalten angepasst. „In den 90er Jahren entging das damalige Freibad nur knapp der Schließung“, sagt Bäder-Chefin Cornelia Schween. „Um das lokale Schwimmangebot zu erhalten, brauchten wir also unbedingt ein Schwimmbadkonzept.“