Bau der neuen Polizeiwache beginnt
Im November des kommenden Jahres soll das Polizeigebäude in der Nähe des Bahnhofs Ost bezugsfertig sein.
Ratingen. 1. November 2014 — dieses Datum haben sich die Polizeibeamten in der Wache an der Düsseldorfer Straße jetzt schon ganz dick im Kalender angekreuzt: Bis dahin soll ihr neues Domizil, das gerade an der Josef-Schappe-Straße, unweit des S-Bahnhofs-Ost, entsteht, fertig sein. In den Tagen danach steht dann der Umzug an. Dann wird ein Schlussstrich unter das jahrelange Gezerre um die neue Wache gezogen.
Die Bagger sind auf dem Grundstück schon seit Tagen zugange, die Baugrube für die künftige Wache ist bereits ausgehoben, jetzt wird die Bodenplatte gegossen. Roland Adena, Bauherr und Eigentümer des Grundstücks, geht davon aus, dass der Generalunternehmer schon aus eigenem Interesse den Zeitplan einhalten werde. Ursprünglich sollte die Wache bereits zum 1. Mai fertig sein, doch der Rechtsstreit mit der Stadt Ratingen hatte zu der Verzögerung geführt. „Wir sind froh, dass es jetzt Licht am Ende des Tunnels gibt“, sagte Polizeisprecher Ulrich Löhe.
Seit Jahren sucht der Bau- und Liegenschaftsbetrieb nach einem geeigneten Standort für eine neue Polizeiwache, weil die an der Düsseldorfer Straße längst nicht mehr zeitgemäß und durch Versetzungen viel zu groß geworden ist. Zunächst war das ehemalige Gelände von Ford Giertz am Hauser Ring vorgesehen, doch Fehler bei der Ausschreibung ließen das Projekt platzen: Ein anderer Investor schnappte sich das Grundstück.
Bei einer zweiten Ausschreibung wollte sich die Stadt mit einem eigenen Grundstück am Krumbachskothen/Ecke Stadionring beteiligen, ließ es dann aber sein, weil die Frist bis zum vorgesehenen Einzug zu kurz war. Adena bewarb sich mit einem Neubau auf seinem Gelände an der Josef-Schappe-Straße. Zugleich versuchte die Verwaltung, mit einer Bebauungsplanänderung Adenas Vorhaben zu torpedieren: Auf dem Areal sollte nur noch ein Parkhaus, nicht aber eine Polizeiwache gebaut werden dürfen. Das Oberlandesgericht wies im Sommer dieses Vorgehen als wettbewerbsverzerrend zurück.
„Das wird eine Maßanfertigung speziell für die Polizei“, beschreibt Adena den Bau. Planung und Ausführung erfolgen in direkter Abstimmung mit der Behörde. Exakt 904 Quadratmeter werden in dem dreigeschossigen Gebäude für die Beamten zur Verfügung stehen. Auf die geplante Tiefgarage wird verzichtet, die Fahrzeuge werden auf einem Garagenhof geparkt. Adena: „Das ist die effektivste Lösung.“
Die Wache wird im Erdgeschoss angesiedelt, in den anderen Stockwerken die übrigen Abteilungen. „Moderne Räume mit neuen Standards — darauf freuen sich die Kollegen“, sagte Löhe, 900 Quadratmeter seien zwar deutlich weniger als aktuell an der Düsseldorfer Straße. Löhe, der selbst eine Zeit lang Dienstgruppenleiter in Ratingen war, sieht am neuen Standort aber einen entscheidenden Vorteil: Es könne bei Einsatzfahrten keine Verzögerungen mehr geben wie jetzt, wenn eine direkt davor haltende Straßenbahn die Ausfahrt blockiere.