„Das Projekt Felderhof II lebt“

Seit Februar ist es still um das letzte große Wohnbauvorhaben in Ratingen. Projektleiterin Helga Sander rechnet jetzt mit Baubeginn 2014.

Ratingen. Das Projekt Felderhof II schien eigentlich auf der Zielgeraden zu sein, als es im Februar plötzlich von der Tagesordnung der Entscheidungsgremien verschwand. Die Verwaltung zog wegen der Lärmproblematik durch die Güterzugstrecke aus rechtlichen Gründen die Notbremse.

Frau Sander, ist das Projekt Felderhof II tot?

Helga Sander: Nein, überhaupt nicht. Es ist sogar noch viel Leben drin — auch in unserem Internet-Blog.

Wie und wann geht es weiter?

Sander: Die verwaltungsrechtlichen Fragen sind endlich ausgeräumt. Die Arbeitsgruppe zur juristischen Bewertung des Bebauungsplans hat mittlerweile getagt. Dabei waren Fachanwälte von der Stadt und von InDor beteiligt. Alle juristischen Themen in Bezug auf Lärm und Erschütterungen wurden ausdiskutiert.

Was heißt das konkret?

Sander: Das heißt, dass der Planung keine rechtlichen Hindernisse entgegenstehen. Wir werden noch kleine Modifizierungen beim Lärmschutz durchführen. Auch das Erschütterungsgutachten wird vorgezogen. Normalerweise kommt das erst im Baugenehmigungsverfahren. Jetzt werden auf Vorschlag des Bürgermeisters der Ältestenrat, die Verwaltungsspitze und InDor über das weitere Verfahren sprechen.

Was ändert sich?

Sander: Wir werden die Einfamilienhäuser an der Lärmschutzwand anders aufstellen. In der ersten Reihe stehen sie nur parallel, dahinter auch senkrecht zur Schutzwand. Dadurch wird eine stärkere Riegelwirkung erzielt. Auf einer Hausseite wird es dann auf jeden Fall ruhig sein.

Mehr nicht?

Sander: Auch die Lärmpegelbereiche werden überarbeitet, das bringt verschärfte Schutzmaßnahmen. Aufgrund des Erschütterungsgutachtens werden wir auf jeden Fall in den Häusern den Estrich verstärken — als Gegenmaßnahme.

Wie sieht Ihr Zeitplan aus?

Sander: Wir hoffen schon, dass Felderhof II noch in diesem Jahr beschlossen wird.

Und wann rollen die Bagger?

Sander: Es wäre erstrebenswert, wenn 2014 Baubeginn wäre. Wir haben immer wieder Anfragen nach Häusern und Wohnungen — der Bedarf ist also da.

Wie lange dauert das Ganze?

Sander: Bis zu fünf Jahre. Wir bauen aber in fünf Abschnitten. Das erste Haus ist nach einem Jahr bezugsfertig. Die komplette Lärmschutzwand wird aber zuerst errichtet.

Was ist mit den Altlasten?

Sander: Sobald das Baurecht vorliegt, werden wir die Stellen sanieren. Die Schadstofflinsen sind kein Problem.

Ein Problem könnte aber der Verkehr werden.

Sander: Unser Gutachter sagt: Das funktioniert. Wir werden noch den Kreuzungsbereich und die Ampelanlagen optimieren.