Ehepaar bedient sich aus dem Opferstock

Ratingen. Das siebte Gebot aus dem alten Testament, das da lautet „Du sollst nicht stehlen“, hat ein Ehepaar im Alter von 30 und 28 Jahren am Mittwoch nicht sehr ernst genommen. In der Kirche St. Peter und Paul an der Oberstraße in Ratingen gingen sie auf Beutezug und plünderten den Opferstock, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Mehrere hundert Euro fanden sich in den Taschen der beiden. Allerdings kann die Polizei nicht genau sagen, ob das ganze Geld aus der Kirche stammt. „Es kann auch sein, dass sie bereits woanders gestohlen haben. Das ließ sich nicht klären“, sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe.

Dass die beiden geschnappt wurden, hat die Polizei Bürgern zu verdanken, die das Ehepaar verdächtig fanden. Ein Mann, der von der Frau vor der Tat in der Kirche bedrängt worden war, meldete sich bei der Polizei.

Daraufhin fuhren Polizisten los und trafen die Frau an, als diese gerade die Kirche verließ. Ihr Mann folgte wenig später. Als er die Beamten sah, flüchtete er direkt wieder in die Kirche. Dort fanden die Polizisten ihn unter einer Kirchenbank kauernd vor.

Bei dem Ehepaar stellten die Beamten nicht nur das Geld, sondern auch das Werkzeug, mit dem sie das Geld aus dem Opferstock „geangelt“ hatten, sicher. „Es handelt sich um etwas selbst Gebasteltes. Aber wir sagen nicht, was es genau war. Sonst gibt es noch Nachahmer“, sagt Ulrich Löhe.

Die Eheleute sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Sie mussten eine sogenannte Sicherheitsleistung zahlen. „Damit wollen wir einfach sicherstellen, dass Täter im Falle der Vorladung auch tatsächlich wiederkommen“, sagt Löhe. Die Höhe der Beute nannte er nicht.