Kopernikus-Gymnasium: Schule sagt dem Chef Adieu

Detlev Lewen, Leiter des Kopernikus-Gymnasiums, wurde in den Vorruhestand verabschiedet.

Lintorf. Rund 1000 Abiturienten hat er die Zeugnisse überreicht, Grundschüler bei der Schulanmeldung begrüßt, unzählige Einsen und Sechsen unter Klassenarbeiten abgezeichnet, Kollegen eingestellt oder in den Ruhestand verabschiedet: Jetzt geht der „Kapitän der MS Kopernikus“ selbst von Bord — wie es Kolleginnen in einem Sketch formulierten. Mit großem Bahnhof ist Detlev Lewen, Leiter des Kopernikus-Gymnasiums, am Mittwoch in den Vorruhestand verabschiedet worden.

Zum Festakt in der kleinen Aula, der von Schülern und Lehrern musikalisch begleitet wurde, waren neben Bürgermeister, Schuldezernent und Kollegen anderer Ratinger Schulen auch Lewens Amtsvorgänger, Vertreter der Schulpfleg- und Schülerschaft sowie seine Eltern gekommen.

Friedhelm Schütze, zuständiger Dezernent der Bezirksregierung, erinnerte in seiner Ansprache an die erste Begegnung mit Lewen vor elf Jahren — auf einer Baustelle. Herabhängende Kabel, Gerüste und Rampen prägten damals das Bild des „Kopernikus". Die Belastungen durch die Bauarbeiten habe Lewen mit ruhiger Hand gemeistert, ebenso die vielen „Baustellen“, die ihm im Laufe der Jahre als Schulleiter von oben aufgedrückt wurden.

Mit Gelassenheit, „seinem Markenzeichen“, habe er „unaufgeregt und präzise“ die Schule durch schwierige Zeiten geführt und ein wohlgeordnetes Haus hinterlassen. Lewen war nicht nur 14 Jahre Schulleiter, sondern auch 35 Jahre lang Lehrer, dem als Referendar neben „fachlicher Qualität“ auch „natürliches Lehrgeschick“ bescheinigt wurde, wie Schütze zitierte.

Bürgermeister Harald Birkenkamp attestierte Lewen: „Sie haben das Klassenziel erreicht.“ Er dankte für die gute und geduldige Kooperation mit der Stadt. Apropos Kooperation: Uwe Florin, Leiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in West, mit dem das Kopernikus seit 1986 zusammenarbeitet, lobte das fruchtbare Miteinander und hoffte, dass mit Lewens Abschied keine „kopernikanische Wende“ einsetze.

Schulpflegschaftsvorsitzende Natalie Rebs dankte dem Schulleiter für den „gelungenen Spagat zwischen Schülern, Eltern und Lehrern“.

„Wir werden Sie vermissen“, brachte es Schülersprecher Maik Dubbert auf den Punkt. Drei Dinge hätten Lewen besonders gekennzeichnet: „Er stand zu seinem Wort, hatte immer eine offene Tür und er gab einem das Gefühl, dass er jeden Schüler kennt.“

Lewen nahm die Laudationen gerührt, aber auch mit einem Augenzwinkern entgegen: „Nirgendwo wird so viel gelogen wie auf Beerdigungen und bei Verabschiedungen.“ Mit Dank an alle Kollegen und Weggefährten, besonders an seinen langjährigen Stellvertreter Jochen Leib, verabschiedete sich Lewen in den Vorruhestand.