Musikschule erhöht Preise

Die Gebühren sollen zum 1. August wieder um fünf Prozent steigen. Neues Angebot: Jetzt können auch Erwachsene Musikunterricht nehmen — nach Vereinbarung.

Ratingen. Vor einem Jahr hat die städtische Musikschule ihre Gebühren um fünf Prozent angehoben, jetzt soll zum 1. August die nächste Erhöhung folgen. Damit würden die Entgelte innerhalb eines Jahres um zehn Prozent steigen.

Dass die Erhöhung kommen werde und notwendig sei, hat Musikschulleiter Paul Sevenich bereits vor einem Jahr angekündigt: Nur so sei die Vorgabe, durch Einnahmen etwa die Hälfte der Gesamtkosten der Musikschule zu decken, erreichbar. Zusammen mit Geldern aus „Marketing und strategischen Maßnahmen“ rechnet Sevenich mit einem Einnahmeplus von rund 35.000 Euro.

Ursprünglich war eine zehnprozentige Gebührenerhöhung schon im Vorjahr geplant, durch die Verteilung auf zwei Jahre sollten Härten vermieden werden. Auch stand zu befürchten, dass ein solcher Gebührensprung nach oben zu spürbaren Abmeldungen geführt hätte. Auch wenn Sevenich in der aktuellen Beschlussvorlage darauf verweist, die Ratinger Musikschule läge trotz der Anpassung beim Vergleich mit anderen Instituten im Kreis Mettmann preislich im Mittelfeld, werden die Entgelterhöhungen sich deutlich im Portemonnaie auswirken.

So kostet die am häufigsten gewählte Form — 25 Minuten Instrumentalunterricht — statt 504 künftig 528 Euro im Jahr, eine 40-Minuten-Einheit verteuert sich um 42 Euro auf 858 Euro, eine ganze Stunde wird 60 Euro teurer und kostet dann 1.296 Euro im Jahr. Für den allgemein beliebten Klavierunterricht gelten noch höhere Sätze: 25 Minuten kosten 600, 40 Minuten 972 und eine Stunde 1.440 Euro jährlich, was eine Verteuerung zwischen 30 und 66 Euro bedeutet.

Die Gebühr für die ausschließliche Teilnahme an Chören und Orchestern (120 Euro) soll stabil bleiben, weil die Mitwirkung in diesen Ensembles auch durch externe Nutzer ausdrücklich gewünscht sei.

Moderater fallen die Gebührenerhöhungen bei der musikalischen Früherziehung und Grundausbildung aus (plus acht beziehungsweise zwölf Euro), die Gruppenunterrichte werden zwischen zwölf und 18 Euro teurer.

Zusätzlich will die Musikschule eine neue Einnahmequelle erschließen: Unterricht für Erwachsene. Der konnte bisher nur erteilt werden, wenn keine Kinder auf der Warteliste für das gewünschte Instrument standen — in der Praxis also so gut wie gar nicht. Mit einer neu eingeführten 8er- und 12er-Karte können Erwachsene Instrumentalunterricht statt zu einem festen wöchentlichen Termin quasi „nach Vereinbarung“ erhalten. Die Häufigkeit und Dauer des Unterrichts wird dann individuell mit der Lehrkraft abgesprochen.

Musikschulleiter Sevenich hofft, dass nach dieser Gebührenerhöhung die nächsten zwei bis drei Jahre Ruhe herrsche — und dass die Musikschüler trotz der Verteuerung bei der Stange bleiben. „Das ist schon eine Gratwanderung, die wir hier gehen.“ Bei der Anhebung vor einem Jahr habe es zum Glück kaum spürbare Abmeldungen gegeben.