Neuer Seelsorger der Stadtkirche: Im Auftrag des Herrn
Dirk Bangert will sich als Seelsorger der Stadtkirche auch um die Schattenseiten des Lebens kümmern.
Ratingen. Glaubwürdig für die eigene Kirche kann er eintreten, zugleich ist er als evangelischer Seelsorger im katholischen St. Marien-Krankenhaus tätig. Dort präsent zu sein, wo Menschen seiner bedürfen, das prägt das Tun von Pfarrer Dirk Bangert. Am 1. Juli hat er seinen Dienst im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann aufgenommen. Am kommenden Sonntag wird er in der Evangelischen Stadtkirche Ratingen offiziell in seine Stelle eingeführt.
„Dieser Einführungsgottesdienst wird gemeinsam gehalten“, erklärt der 32-jährige gebürtige Haaner, der in Ratingen seine erste Stelle nach dem Vikariat antritt. Dirk Bangert hält die Predigt, an seiner Seite ist Superintendent Frank Weber. „Der Gottesdienst wird eine gewisse festliche Prägung haben“, thematisch stehen die Worte Jeremias 1 bis 10 im Mittelpunkt.
„In diesem Gottesdienst lernt der neue Pfarrer seine Gemeinde kennen und die Gemeinde lernt ihren neuen Pfarrer kennen“, fasst der stellvertretende Superintendent Frank Schulte zusammen. Anschließend wird es einen Imbiss vor der Kirche „als Möglichkeit der Begegnung“ geben.
Dirk Bangert ist ein Pfarrer mbA, die Buchstaben stehen für „mit besonderem Auftrag“. Vor allem wird er Superintendent Frank Weber entlasten, das bezieht sich auf Gottesdienste und sogenannte Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Außerdem wird der Vater einer einjährigen Tochter sich in die Gemeindearbeit einbringen, wobei er die Jugendarbeit für besonders wichtig erachtet.
„Seit meiner Konfirmandenzeit liegt mir Jugendarbeit am Herzen“, sagt Bangert. Außerdem war er Jugendleiter in zwei Gemeinden: „Dass ich in meiner ersten Stelle einen deutlichen Schwerpunkt in der Seelsorge habe, ist ein glücklicher Umstand und eine Fügung des Herrn.“ Bereits als Zivildienstleistender war er im Rettungswesen tätig.
Seelsorgerische Tätigkeit rund um die Themen Krankheit, Sterben, Tod und Trauer sind ihm vertraut. Eigentlich liebäugelte er während dieser Zeit damit, später Jura zu studieren. „Aber es gab so oft ältere und erfahrene Rettungsdienst-Kollegen, die mich fragten: ‚Wie siehst Du das als Christ?’, dass ich beschloss, Theologie zu studieren.“
Seine seelsorgerische Kompetenz kann er nun im Evangelischen Krankenhaus sowie dem St. Marien-Krankenhaus einbringen. „Als Seelsorger möchte ich Räume öffnen“, sagt Bangert. Gerade die Schattenseiten des Lebens sollen hier zur Sprache kommen. „Manche brauchen für ein solches Gespräch 30 Sekunden. Andere Stunden. Jeder soll den Raum bekommen, den er benötigt.“