Möschesonntag: Jetzt kann das Fest beginnen

Fröhliche Stimmung herrschte gestern am Möschesonntag bei den Schützen der St. Sebastiani Bruderschaft. Beim Biwak vor dem Rathaus feierten sie mit den Bürgern und stimmten sich aufs Schützenfest ein.

Ratingen. Als die „Silberne Mösch“ durch die Ratinger Innenstadt zog und sich dem Marktplatz näherte, stieg sichtlich die Feierlaune bei den Schützen der St. Sebastiani Bruderschaft. Mit dem traditionellen Umzug zum Möschesonntag wurde Sonntag die Zeit bis zum Ratinger Schützenfest, das am kommenden Freitag beginnt, eingeläutet.

„Dies ist der Vorbote auf das am kommenden Wochenende stattfindende Schützenfest“, sagte Schützenchef Gero Keusen. „Ech bön der silberne Vogel von de Ratinger Sankt Sebastianer ut dem Johr 1802“ steht auf der Mösch, die Sonntag stolz von Pagenkönig Sebastian Solotuchin in Richtung Rathaus getragen wurde.

Doch was hat es mit der „silbernen Mösch“ auf sich? Aufklärung kann Gero Keusen leisten. „Die Mösch steht für einen Spatz“, erklärte Gero Keusen: „Der Vogel wurde vor vielen Jahren aus dem Königssilber gemacht. Im Gegensatz zu den Düsseldorfer Schützen ist unsere nicht aus Holz“, erklärte der Schützenchef, der bei dem Schützenbrauchtum besonders das großartige Zusammenleben schätzt. „Es ist eine richtige Gemeinschaft, die bei uns entstanden ist. In guten wie in schlechten Zeiten“, sagte Keusen selbstbewusst. „Dies ist schon etwas Einzigartiges“.

Auf dem Marktplatz riefen die Schützen zum Generalappell. Ein paar Zuschauer lauschten den Klängen der Musikcorps. Von dort zogen die Schützen, angeführt vom Königspaar Bernd und Brigitte Teege, in Richtung Biwak am Rathaus, wo sie mit den Ratingern weiterfeierten.

Eine Premiere feierte der frischgebackene Oberst Peter Krümmel, der seine Nervosität beim Appell auf dem Marktplatz abgelegt hatte. „Fast hatte ich zwar vergessen, den Startappell zu geben, aber sonst war ich nicht so nervös wie befürchtet“, sagte Krümmel, der besonders bei schlechtem Wetter zu leiden gehabt hätte. „Normalerweise ist es so, dass der Oberst für das Wetter verantwortlich ist. Aber heute waren meine Schützen gnädig und haben mich dank der Sonne nicht gelyncht“, sagte Krümmel mit einem herzhaften Lachen im Gesicht.

Auch bei einigen Zuschauern, die den kurzen Marsch an der Straße säumten, ist der Umzug der Schützen am Möschesonntag und das Biwak eine schöne Abwechslung. „Ich bin ein großer Anhänger von der Blasmusik und dem Brauchtum. Das gefällt mir schon sehr“, sagte Besucher Timo Hermann, der sich schon Karten für die Oldie-Night gesichert hat. „Dies ist ja mittlerweile ein Evergreen, um im Jargon zu bleiben.“

Informationen zur Bruderschaft und dem bevorstehenden Fest gibt es im Internet unter:
www.bruderschaft-ratingen.de