Ratingen Planungen für die „Faire Woche“ laufen

Ratingen. · Veranstaltung vom 13. bis 28. September lockt mit einem Textilmarkt und neuem Thema.

Eine der Ansprechpartnerinnen: Lena Steinhäuser.

Foto: Blazy, Achim (abz)

In Ratingen wird es auch in diesem Jahr ein vielfältiges Programm zur „Fairen Woche“ vom 13. bis 28. September geben. Die Planungen sind gemeinsam mit vielen Akteuren bereits in vollem Gange, diesmal soll der Schwerpunkt bei der Textilproduktion liegen, wie es in einer aktuellen Mitteilung heißt.

Warum? Vor dem Hintergrund des bundesweiten Mottos „Geschlechtergerechtigkeit“ erklärt Gabi Welsch-Schwalfenberg, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ratingen: „Besonders Frauen sind die Leidtragenden der zum Teil menschenrechtsverletzenden Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion, die zum Großteil in Länder von Süd-Ost-Asien ausgelagert wurde.“

Ein schrecklicher Vorfall ereignete sich vor sechs Jahren, als 1134 Textilarbeitende in dem Fabrikgebäude „Rana Plaza“ in Bangladesch starben. Die Arbeiterinnen hatten bereits Wochen zuvor das Management über Risse in den Wänden informiert, wurden jedoch weiter zur Arbeit gezwungen.

Die Katastrophe „Rana Plaza“ hat auch in Deutschland zu einem verstärkten Engagement für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilbranche geführt.

Engagierte in Ratingen für den Fairen Handel sind Gruppen wie Eine-Welt-Initiativen, das Netzwerk „Ratingen.nachhaltig“, die Steuerungsgruppe Fairtrade-Town, aber auch die Gleichstellungsstelle der Stadt Ratingen möchten verstärkt die Möglichkeiten faire Mode unter die Lupe nehmen.

Highlight wird zum Abschluss der „Fairen Woche“ am Samstag, 28. September, parallel zum Wochenmarkt ein Fairer Textilmarkt auf dem Ratinger Kirchvorplatz St. Peter und Paul sein. Ausstellerinnen wie Wiebke Nauber mit ihrem „Gefairt“ zeigen, welche Vielfalt bei Mode mit fairen Produktionsbedingungen erhältlich ist. „Es wäre schön, wenn der textile Einzelhandel in Ratingen die Faire Woche zum Anlass nehmen würde, sein Sortiment um fair produzierte Kleidungsstücke zu erweitern“, so Julia Merkelbach vom Netzwerk „Ratingen.nachhaltig“, das sich in der Stadt neu gebildet und schnell Konturen angenommen hat.

Einzelhändlerinnen wird es am Samstagvormittag kaum möglich sein, dort auszustellen, da sie in ihren Geschäften gebunden sind. „Daher rufen wir Einzelhandel und Gastronomie, die faire Produkte im Sortiment haben, dazu auf, an diesem Tag in ihren Räumlichkeiten ebenfalls Aktionen zum Fairen Handel durchzuführen“, erläutert Lena Steinhäuser, Projektkoordinatorin für Kommunale Entwicklungspolitik.

Ansprechpartnerinnen für die „Faire Woche“: Julia Merkelbach, Initiatorin des Netzwerks Ratingen.nachhaltig und Lena Steinhäuser, Projektkoordinatorin kommunale Entwicklungspolitik, Telefon
02102/550-1065. Red