Profis machen Schüler fit fürs Vorstellungsgespräch
Experten aus der Wirtschaft geben Einblick ins Berufsleben.
Ratingen. Vielen Jugendlichen grault es vor ihrem ersten Vorstellungsgespräch — einer scheinbar unüberwindbaren Hürde. Den Neuntklässlerinnen der Liebfrauenschule Ratingen wurden die größten Ängste nun genommen. Dank eines Bewerbungstrainings mit Supervisorin und Coach Sabine Busse-Kropla können sie ihrem Einstieg ins Berufsleben entspannt entgegen sehen.
Im Rahmen des Kooperationsnetz Schule-Wirtschaft (KSW) kam die Kooperationspartnerin der Schule in die neunten Klassen, um die Schülerinnen auf ihre Bewerbung vorzubereiten. Bei der Übung „Händeschütteln“ lernen sich Trainerin und Schülerinnen zunächst einmal kennen und setzen sich dann umfassend mit der Frage „Wodurch entsteht der Eindruck eines Menschen?“ auseinander. Ist es die Kleidung, die Sprache, oder doch vielleicht die Haltung? Mit Hilfe von Metaplankarten erarbeiten die Jugendlichen, was aus ihrer Sicht über den ersten Eindruck entscheidet.
„Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck“, so Busse-Kropla. „Nutzt deshalb die knappe Zeit von etwa 2,7 Sekunden, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.“ Im weiteren Gesprächsverlauf heiße es, auch charakterlich von sich zu überzeugen, erläutert die Supervisorin.
Ziel des Coaches ist es, die Jugendlichen bestmöglich auf ihren Einstieg ins Berufsleben vorzubereiten: „Die Schülerinnen sollen wissen, worauf sie bei ihrem Auftritt achten und die Themen kennen, die gern von Personalern angesprochen werden.“ Dazu gehöre auch, sich im Vorfeld über das Unternehmen zu informieren und eine Kurzbeschreibung über sich selbst geben zu können.
Bei Rollenspielen simulieren die Jugendlichen schließlich Bewerbungsgespräche. Für Emely Völker eine ungewohnte Situation: „Ich habe es mir leichter vorgestellt.“ Wie ihre Mitschülerinnen ist Emely dankbar für die wertvollen Tipps des Profis. „Es war sehr interessant. Vor allem von der praktischen Übung des Bewerbungsgesprächs kann ich viel mitnehmen.“
Auch in Mettmann wird das Netz mit großem Erfolg gespannt: Alle weiterführenden Schulen in Mettmann nehmen am Kooperationsnetz Schule-Wirtschaft teil und führen jeweils mindestens eine Lernpartnerschaft mit einem benachbarten Unternehmen.
So haben jetzt die Sechst- und Siebtklässler der Mettmanner Erich-Kästner-Schule einen Vormittag rund ums Reinemachen erlebt. Denn Peter Raddatz, Geschäftsführer der gleichnamigen Gebäudereinigungsgesellschaft, gewährte den Schülern Einblicke in die Berufswelt eines Gebäudereinigers.
Zunächst geht es im theoretischen Teil um das „A und O“ der Hygiene und Sauberkeit. Hierbei lernen die Schüler die wichtigsten Gründe für die Reinigung, die verschiedenen Verschmutzungsarten und die Reinigungsfaktoren. „Wir müssen reinigen, um gesund zu bleiben“, resümierte Schüler Ignazio. Mit lebhafter Erzählweise gelang es Raddatz, die Schülergruppe in seinen Bann zu ziehen: „Wir benötigen eine Million Liter Wasser, um einen Liter chemisches Reinigungskonzentrat für Mensch und Tier ungefährlich zu machen. Und dazu kommen noch 100 000 Meter Mikrofasern, um ein Gramm des Kunststoffes zur erhalten, aus dem die Reini-gungstücher beschaffen sind.“ Red