Polizei warnt erneut Seniorenpaar um Goldbarren betrogen

Immer wieder gelingt es Betrügern mit einem sogenannten Schockanruf Geld von Senioren zu ergaunern. Diesmal traf es ein Ehepaar im Ratinger Süden.

Ein Seniorenpaar, hier ein Symbolfoto, übergibt einem Unbekannten Bargeld.

Foto: Polizei/Stefan Gruber

Ratingen. (Red) Eine 81-jährige Seniorin und ihr 85-jähriger Mann sind am Dienstag in Ratingen mit der Masche des Schockanrufs betrogen worden. Unbekannte erbeuteten dabei Goldbarren mit einem hohen fünfstelligen Wert. Die Polizei möchte den aktuellen Vorfall nutzen, um erneut vor den unterschiedlichen Betrugsmaschen zu warnen.

Gegen 14 Uhr erhielt die 81-jährige Ratingerin den Anruf eines Mannes, der sich als ihr Sohn ausgab. Er täuschte vor, dass er einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein Kind verstorben sei. Um seine sofortige Inhaftierung abzuwenden, brauche er eine Kautionszahlung in hoher fünfstelliger Höhe. Die Seniorin willigte ein, woraufhin kurze Zeit später ein vermeintlicher Gerichtsdiener an dem Haus im Wohngebiet südlich der Mettmanner Straße erschien. Die 81-Jährige übergab gemeinsam mit ihrem Mann dem Unbekannten die Goldbarren. Der Täter entfernte sich zu Fuß in unbekannte Richtung.

Das Seniorenpaar beschreibt den Abholer so: ungefähr 45 Jahre alt, circa 1,80 Meter groß mit kräftiger Figur, südländisches Erscheinungsbild, dunkle längere Haare, die nach hinten gekämmt wurden. Bekleidet war er mit einer braunen hüftlangen Jacke. Er sprach akzentfreies Hochdeutsch.

Erst später fiel dem Paar der Betrug auf und es alarmierte die Polizei. Die Einsatzkräfte leiteten ein Ermittlungsverfahren ein und die Kriminalpolizei übernahm die weitere Bearbeitung. Die Polizei fragt nun: „Wer hat am Dienstagmittag im Wohngebiet südlich der Mettmanner Straße einen Mann gesehen, auf den die Beschreibung passt?“ Hinweise nimmt die Polizei in Ratingen unter 02102 9981-6210 jederzeit entgegen.

Die Polizei möchte den aktuellen Vorfall nutzen, um eindringlich vor den Maschen der zum Teil professionell agierenden Betrügerinnen und Betrüger zu warnen. Weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft fragt am Telefon nach den Vermögensverhältnissen oder bietet an, Bargeld oder sonstige Wertgegenstände in eine vermeintliche „sichere Verwahrung“ zu nehmen. Auch werden keine sogenannten „Kautionszahlungen“ von Polizei oder Staatsanwaltschaft gefordert oder angenommen, um Angehörige, die eine angeblich schwere Straftat begangen haben, vor einer sofortigen Inhaftierung zu bewahren.

Wer einen solchen Anruf erhält, sollte einfach auflegen und die echte Polizei in einem eigenständigen Telefonat vom Festnetztelefon unter der 110 anrufen.