Sportlernacht in Weiß-Blau
Mehr als 800 Besucher verwandelten die Dumeklemmerhalle in ein Oktoberfest-Zelt.
Ratingen. „Oans, zwoa, gsuffa!“ So hallte es durch die Dummeklemmerhalle. Dass in der Karnevalsstadt Ratingen am Wochenende bayrische Töne durch den Saal drangen, war Bernd Teege und der Sportlernacht zu verdanken, die dieses Mal ganz bayrisch daherkam.
Für beste Stimmung sorgte die bayrische Band „Münchener Zwietracht“, die auch auf dem echten Oktoberfest aufspielt. Doch nicht nur die Musik war bayrisch, sondern auch Speisen und Getränke. Zu Brez’n, Leberkäs-Salat und Bratkartoffeln mit Speck wurde Oktoberfestbier gereicht. Zudem war im Vorfeld darum gebeten worden, in Tracht zu erscheinen.
Diesem Wunsch kamen erstaunlich viele der rund 800 Gäste nach. Wer keine Lederhose oder Dirndl im Schrank hatte, zog sich einfach ein weiß-blau oder weiß-rot kariertes Hemd an. Ein Ehepaar aus Bayern hatte sich extra keine Tracht angezogen, um nicht aufzufallen. „Hätten wir das besser mal getan“, sagten sie lachend, während sie zur Musik schunkelten.
Die Stimmung war von Beginn an gut. Ratingen 04/19-Trainer Karl Weiß, ebenfalls in Lederhose, war etwas überrascht. „Dass die Stimmung schon so früh so gut ist, hätte ich nicht gedacht.“ Da war es kurz nach 20 Uhr, und die „Münchener Zwietracht“ hatte gerade die Bühne verlassen.
Ihrem Auftritt folgten Stimmenimitator Mr. Tomm, die Travestie-Künstler Ikenna Benéy und Paula Jackson, die wie die „Zwietracht“ gleich zweimal auftreten musste. Als Stargast stand zu später Stunde Jörg Bausch auf der Bühne. Die beste Stimmung erzeugte aber Ikenna Benéy, die als Whitney-Housten-Double überzeugte und mit ihrer Stimme fast an das Original heranreichte.
Je später es wurde, umso besser wurde die Stimmung. Zeitweise wurde sogar auf Tischen und Stühlen getanzt. Vor allem die fünf veranstaltenden Sportvereine Ratingen 04/19, Rot-Weiß Lintorf, SV Hösel, ASC-West und ASV Tiefenbroich feierten sich lautstark und ausgelassen. Auf dem Tisch der ersten Fußballmannschaft von 04/19 stand stets ein Fass Altbier, die Fußballer des SV Hösel bevorzugten Weißwein. Die Lintorfer verließen bereits gegen halb zwölf die Veranstaltung. „Ich denke, wir haben uns als Mannschaft gut präsentiert. Ich konnte viele Kontakte zum SV Hösel und 04/19 knüpfen“, war Lintorfs Trainer Michael Kirschner mit dem Abend zufrieden.
Er und seine Mannschaft verpassten allerdings einen Teil des Programms — sowie eine Schlägerei, die sich gegen Mitternacht im Foyer abspielte. Aus einem kleinen Handgemenge heraus war es innerhalb von wenigen Augenblicken zu einer handfesten Prügelei gekommen. Es dauerte einige Minuten, bis sich die Stimmung wieder beruhigte. Die wenigen renitenten Schläger wurden von Heinz Hülshoff, der für die Bewirtung in der Dumeklemmerhalle zuständig ist, kurzerhand vor die Tür gesetzt. Außer ein paar blauen Flecken und Prellungen war aber nichts Schlimmeres passiert. Anschließend feierte der große Teil der Gäste bis in die Morgenstunden weiter. „Ich war um halb sechs zu Hause“, sagte Bernd Teege.