Neues Quartier in Hösel Ratinger können online bei der Goldkuhle-Planung mitbestimmen
Hösel · Interessierte können sich die Vorentwurfsunterlagen ansehen. Der Investor, die Wohnkompanie aus Düsseldorf, hat einen Ideenwettbewerb veranstaltet. Der Siegerentwurf stammt von „Kirsch.Architekten“ aus Köln.
(kle) Jetzt ist die Meinung der Bürger gefragt. Und die wissen am besten, was für ihren Stadtteil gut ist. Die Planung für das neue Wohngebiet auf dem Goldkuhle-Gelände am Höseler S-Bahnhof geht in die nächste Runde. Auf der 3,8 Hektar großen Fläche sollen bis zu 300 Wohneinheiten (darunter 30 Prozent öffentlich gefördert), eine viergruppige Kita und ein kleineres Lebensmittelgeschäft (maximal 800 Quadratmeter Verkaufsfläche) entstehen. Der nächste Schritt im Zuge des Planungsverfahrens ist die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, die am Mittwoch, 30. März, in Form einer Online-Bürgerinformationsveranstaltung durchgeführt wird.
Die Fläche südlich der S-Bahn und östlich der Bahnhofstraße wurde bis zur Betriebsaufgabe durch die Firma Goldkuhle über viele Jahre gewerblich genutzt. Bereits vor mehr als fünf Jahren wurden Pläne vorgestellt, das Areal in ein Wohngebiet umzuwandeln.
Diese Pläne wurden jedoch nicht realisiert. Nach einem Eigentümerwechsel wurden sie dann – im Grundsatz mit ähnlicher Zielsetzung, aber in der konkreten Ausgestaltung deutlich verändert – wieder aufgenommen. Der neue Investor, die Düsseldorfer Wohnkompanie, hat in Abstimmung mit der Stadt einen städtebaulichen Ideenwettbewerb mit mehreren Architekturbüros durchgeführt. Der durch eine Fachjury gekürte Siegerentwurf dient nun als Grundlage für die weitere Planung. Der sieht unter anderem vor, dass es innerhalb der Anlage keinen Autoverkehr geben wird, wie Holger Kirsch von „Kirsch.Architekten“ aus Köln auf Anfrage berichtete. Sein Büro zeichnet für den Siegerentwurf verantwortlich. Es sei wichtig, im Dialog mit den Bürgern das Projekt voranzubringen. Autos verschwinden in einer Tiefgarage oder werden entlang der Bahnlinie geparkt.
In den kommenden Wochen können sich Bürger über die Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans und zur Aufstellung des Bebauungsplans H 391 informieren.
Zugang wird auf städtischer Webseite veröffentlicht
Die Zugangsdaten für die Videokonferenz am 30. März werden spätestens am Tag der Veranstaltung auf der städtischen Internetseite www.ratingen.de zur Verfügung gestellt. Nähere Informationen zu den Möglichkeiten, sich in die Verfahren einzubringen, finden sich im Amtsblatt unter https://www.stadt-ratingen.de/buergerservice/amtsblatt/index.php.
Erheblichen Beratungsbedarf sieht die Fraktion der Bürger Union (BU) noch bei der geplanten Anbindung an den Busbahnhof und an die Hauptverkehrsachse Bahnhofstraße. „Wie die derzeitige Zuwegung ohne Ampel und Kreisverkehr den zusätzlichen Verkehr von Hunderten Wohneinheiten aufnehmen soll, erschließt sich uns zur Zeit noch nicht. Hier muss nachgearbeitet werden“, befand Robert Ellenbeck, Ratsmitglied und Sprecher der BU im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt.
Insgesamt begrüßte man aber die zügige Weiterentwicklung des Projekts und freut sich auf das städtebauliche Konzept. Und auch das Verkehrsgutachten, das von ganz zentraler Bedeutung ist, wird mit großer Spannung erwartet. Bei den konkreten Planungen der Gebäude wird auf eine hochwertige Bauausführung zu achten sein, die dem Leuchtturmcharakter des Projekts gerecht wird, kommentierte die BU-Fraktion.
Aus Sicht der CDU-Fraktion ist es wichtig, dass sich das Quartier harmonisch in sein Umfeld und die Siedlungsstruktur von Hösel einfügt – vor allem mit Blick auf die Höhe der Wohnbebauung. Auch die Erschließung in Sachen Verkehr werfe noch einige Fragen auf. Einig ist man sich, dass der Busverkehr nicht behindert werden darf. Die Bedenken der Bürger sollen in den Planungsprozess konkret einbezogen werden. Man ist überzeugt: Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, werden Hösel und die Stadt um ein lebenswertes Wohnquartier reicher sein.