Ratinger Sport Ratinger Stadtparlament ebnet Weg für moderne Tartanbahn im Stadion
Ratingen · Das Stadtparlament ebnet den Weg für ein großes Projekt: Das Stadion bekommt eine neue, hochmoderne Tartanbahn – und zwar ganz in Blau gehalten. Die technische Qualität ist ein Pluspunkt fürs Mehrkampf-Meeting.
Hohes Tempo für ein großes Projekt: Um die Tartanbahn im Ratinger Stadion in diesem Jahr vollständig zu erneuern, hat der Rat überplanmäßig 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Gesamtmaßnahme kostet 1,27 Millionen Euro, das ursprüngliche Gesamtbudget enthielt aber nur 970.000 Euro. Fakt ist: Man will das Ganze schnellstmöglich realisieren. Und: Ratingen als Sportstadt soll davon profitieren.
Die Mehrkosten sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: Zum einen wird ein besserer Belag (als ursprünglich geplant) verlegt. Es handelt sich um einen bestens für Wettkämpfe geeigneten dreischichtigen Belag Typ E, der besonders robust ist und sich durch eine geringe Energieabsorption auszeichnet.
Diese Eigenschaft lässt schnellere Zeiten zu, was für ein Stadion, in dem eines der besten Mehrkampf-Meetings der Welt stattfindet, von großer Bedeutung ist.
Ein Teil der Mehrkosten resultiert darüber hinaus aus dem speziellen Farbkonzept: Die Laufbahn wird blau, was die hervorgehobene Stellung dieser Wettkampfstätte stark unterstreichen soll. Das Sanierungskonzept wurde in Abstimmung mit den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) erarbeitet. Schließlich wurde die Maßnahme aber auch allein dadurch teurer, dass die Preise seit der ersten Kalkulation gestiegen sind.
Die Erneuerung soll auf jeden Fall in diesem Jahr realisiert werden, da sich 2022 ein seltenes Zeitfenster bietet: Anders als bisher findet das Mehrkampf-Meeting nicht erst Ende Juni, sondern schon Anfang Mai statt. Unmittelbar danach sollten die auf vier Monate veranschlagten Arbeiten beginnen.
Der Einbau der neuen Bahn setzt trockenes und mildes Wetter voraus, was eine Umsetzung in normalen Mehrkampf-Jahren bislang fast unmöglich gemacht hatte. Von der neuen Bahn werden natürlich auch die Ratinger Leichtathletik-Vereine erheblich profitieren. Davon ist die Stadt überzeugt.
Die Kostenschätzung für die Sanierung der gesamten Kunststoffoberflächen im Stadion war noch einmal überarbeitet worden.
Nach intensiver Abstimmung mit dem DLV ist klar: Für die 400-Meter-Laufbahn ist der Einbau eines dreischichtigen Belags Typ E besonders effektiv, da dieser Untergrund laut Stadt „gleichbleibende Eigenschaften behält und die Nutzer somit physiologisch eine andauernde gleichmäßige Belastung erfahren“.
Und nach Angaben der Verwaltung werden mehr als 300 Sportler, die im Stadion regelmäßig trainieren, von den Eigenschaften dieses hochmodernen Belages profitieren und somit ihre Leistungen möglicherweise sogar verbessern können.
Höhere Belastungen für Gelenk- und Bandapparate seien, insbesondere auch hinsichtlich der Nutzung im Bereich des Breitensports, auszuschließen, urteilt die Verwaltung in einer Vorlage.
Der Standort Ratingen würde dadurch für den Leistungssport weiter an Attraktivität gewinnen und sich im Vergleich mit anderen nationalen und internationalen Wettkampfstätten noch stärker hervorheben.
Das Top-Event der Stadt Ratingen ist unlängst in die höchstmögliche Kategorie im World-Ranking-Verfahren eingestuft worden und hat somit das Gold-Label erhalten.
Nur die Meetings in Götzis (Österreich) und Talence (Frankreich) sind ebenfalls in der Kategorie „GL“ zu finden, alle weiteren Veranstaltungen der „World Athletics Combined Events Tour“ stehen mindestens eine Stufe tiefer in Kategorie „A“. Damit ist das Ratinger Meeting offiziell eines der drei wichtigsten weltweit.
Fakt ist aber auch: Durch diese neue planerische Herangehensweise und die Entwicklung der Weltmarktpreise bei den Rohstoffen für die Kunststoffprodukte ergaben sich laut städtischer Verwaltung deutliche Mehrkosten. Das musste der Stadtrat zur Kenntnis nehmen.
Die neue Farbe Blau sei ein Alleinstellungsmerkmal dieses Stadions. Zusätzlich werde ein farblicher Bezug zu Partnern der Stadt Ratingen (Stadtwerke und Kommitt) hergestellt sowie zumindest teilweise zum nutzenden Fußballverein Ratingen 04/19, der die weitere Aufwertung des Stadions begrüßt.
Das Stadion ist für den Klub eine sehr wichtige Spielstätte – vor allem mit Blick auf eine gute Zuschauerresonanz.