BUND fordert dichtere Taktung am Bahnhof
Die S-Bahn fährt alle 20 Minuten - der Bus nur einmal in der Stunde. Warten vorprogrammiert.
Wülfrath. Götz-Reinhard Lederer ist bekennender Fan des Öffentlichen Nahverkehrs. So oft es eben geht, fährt er nicht mit dem Auto, sondern nimmt lieber Bus oder Bahn. In Wülfrath ist das allerdings ein Problem. An der Haltestelle Aprath hält die Linie der S 9, mit der man schnell und problemlos in Richtung Wuppertal oder Essen fahren kann.
Nur zum Bahnhof nach Aprath zu kommen, das ist mitunter schwer. Denn während die S-Bahn alle 20 Minuten fährt, wird der Bus nur einmal in der Stunde angeboten. „Ich hab hier schon oft fast eine Stunde auf den Bus gewartet“, sagt Lederer.
Im Nahverkehrsplan des Kreises Mettmann aus dem Jahre 2004 ist die 20 Minuten-Anbindung schon damals vorgeschlagen worden. Die Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat das Problem nach Aussagen Lederers bereits vor sieben Jahren bei der Stadt angesprochen. „Damals ist der Vorschlag abgelehnt worden, der Ausbau koste 100 000 Euro jährlich“, sagt Lederer. Die Strecke nach Aprath ist komplett auf Wülfrather Stadtgebiet, die Entscheidung liegt also bei der Stadt.
Für den Ausbau der S 9 sind Hunderte von Millionen Euro ausgegeben worden. „Diesen S-Bahn-Anschluss nicht zu nutzen, ist Vergeudung von öffentlichen Geldern“, so Lederer. Er hat sich durch die Statistiken der Pendler geklickt und ermittelt, dass nur 130 Wülfrather täglich den S-Bahn-Anschluss nutzen. Wenn öfter Busse dort hinfahren würden, könnten es deutlich mehr sein.
Ein Problem sei aber auch, dass immer noch im Gespräch sei, eine von drei stündlichen S-Bahnen an Wülfrath vorbeifahren zu lassen, so Götz-Reinhard Lederer.