Neviges Drei Millionen Euro investiert

Neviges. · Das Regenrückhaltebecken an der Siebeneicker Straße wird von Wuppertal mitfinanziert.

Von dem fast  drei Millionen Euro teuren Regenrückhaltebecken an der Siebeneicker Straße ist nichts mehr zu sehen. Die Bauarbeiten gehen dem Ende zu, ab dem Frühjahr kann der Parkplatz gegenüber des Friedhofs wieder genutzt werden.

Foto: Ulrich Bangert

Autofahrer müssen sich derzeit auf der Siebeneicker Straße ein bisschen in Geduld üben: Gegenüber dem evangelischen Friedhof ist nur eine Fahrbahn frei, eine Ampel regelt dort den Verkehr. Der Grund dafür sind die Arbeiten für das Regenrückhaltebecken, das dort seit anderthalb Jahren im Bau ist. Wegen Anschlussarbeiten wurde in den vergangenen Tagen der Bürgersteig aufgebrochen, die Fußgänger werden geschützt durch Absperrelemente über die Straße geführt. Lange dauert die Beeinträchtigung nicht. „Wir stehen kurz vor der Vollendung“, teilte Thomas Eikmeyer, Bauüberwacher bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) der Westdeutschen Zeitung auf Anfrage mit. „Ende Dezember ist die Abnahme. Anfang nächsten Jahres wird der Parkplatz wieder hergerichtet sein.“

Von den 2,88 Millionen Euro, die dort unter der Erde verbuddelt sind, wird dann außer ein paar Revisionsschächten und dem Auslauf nichts mehr zu sehen sein. „Das sind die reinen Baukosten, Planung und Bodengutachten kommen hinzu“, ergänzt Thomas Eikmeyer.  Das Ganze sei eine Investition in den Umweltschutz. Die Technischen Betriebe kommen einer Auflage der Oberen Wasserbehörde nach, um die Qualität des Wassers im Hardenberger Bach zu verbessern, es soll möglichst wenig häusliches  Abwasser einfließen.

Neben dem bereits vorhandenen Stauraum von 2700 Kubikmetern bietet das neue Becken weitere 850 Kubikmeter. Schmutz- und Regenwasser werden hier gesammelt. Bei starken Niederschlägen wird das Wasser zurückgehalten, um es später in die Leitung zur Kläranlage nach Essen-Kupferdreh abzugeben. Rohre mit unterschiedlichen Querschnitten machen das möglich. „Wenn eine bestimmte Menge überschritten wird, kann ein geringer Anteil des verdünnten Schmutzwassers dem Bach zugeführt werden“, räumt Thomas Eikmeyer ein.

Eine Baustelle mit vielen Herausforderungen: Das 24 Meter lange, acht Meter breite und fast zehn Meter tiefe Becken musste zwischen der Straße und unmittelbar neben dem Gleisen der S-Bahn errichtet werden, wobei die Deutsche Bahn großen Wert darauf legte, dass sich am Gleiskörper nichts verschieben darf und die Baustelle den Zugverkehr nicht beeinträchtigt.

Das Einzugsgebiet
reicht bis zum Dönberg

Ein weiteres Problem stellte das 40 Jahre alte Schachtbauwerk an dieser Stelle dar, das mit Betonsägen zerkleinert und anschließend demontiert wurde. Für das neue Regenrückhaltebecken kommen nicht nur die Velberter über ihre Abwassergebühren auf, sondern anteilig auch die Wuppertaler Bürger, da das Einzugsgebiet bis nach Dönberg reicht. Wenn das von der Bezirksregierung gewünschte Wohngebiet „Asbruch“ gegenüber des Rosenhügels verwirklicht werden würde, könnte das von dort anfallende Regenwasser in dieses Becken fließen. Aber nicht das Schmutzwasser, das würde getrennt abgeführt. „Wir haben beim Bau des Beckens alle im Generalentwässerungsplan von 2015 angedachten Baugebiete berücksichtigt, auch die auf Wuppertaler Stadtgebiet, allerdings keine Baulücken, die fallen nicht ins Gewicht“, so Simon Colombo, TBV-Sachgebietesleiter Stadtentwässerung.  Bei seinen Planungen hat der Wasserbauingenieur die entsprechenden Daten über die zu erwartenden Wassermengen bei der Bezirksregierung nachgefragt. Ein  hydrodynamisches Berechnungsprogramm spielt die Möglichkeiten eines „hundertjährigen Ereignisses“ mit außergewöhnlich großen Wassermengen durch.