Der Zauberlehrling bekehrt die Königin

Minestrone: Fröhliches Spiel vor einer halbvollen Stadthalle.

Wülfrath. War es der erste schöne Frühlingssonntag? Anders ist es nicht zu erklären, dass kaum die Hälfte der Plätze in der Stadthalle gefüllt waren, als das Wülfrather Theater Minestrone mit dem "Zauberlehrling" die Kindertheater-Saison beendete.

Die knapp 150 Besucher hatten aber sicht- und hörbar ihren Spaß. Routine gepaart mit Spielfreude und das Talent, auch einmal spontan auf Kinderzurufe zu reagieren, sorgten für kurzweilige 75 Minuten.

Er ist schnell der Held der ersten drei Reihen: Felix Gelingt-Nix. Seit 80 Jahren ist er Zauberlehrling bei Meister Xerxes Yago Zenobio - und Fortschritte gibt es nicht. Mit einem Schnipp soll ein Luftballon auftauchen - bei Felix platzt irgendwo ein Ballon.

Da kann auch Florian aus dem Publikum nicht weiterhelfen. Und so begibt er sich in die weite Welt und landet am Königshof, wo die Königin Hofstaat und Gatten tyrannisiert - bis Felix ihr ein neues Wesen zaubert. Mit Rio Reisers "König von Deutschland" feiert sich das Ensemble im Schlussbild - und das Publikum das Ensemble.

Seit fast einem Jahr hat Minestrone das Stück nicht mehr gespielt. "Wir mussten zwei Umbesetzungen vornehmen", merkt Regisseurin und Kulturreferentin Meike Utke kurz vor der Aufführung an. Veränderungen, die die homogene Theatertruppe nicht aus der Ruhe bringen. Nach sechs Proben funktioniert die Wiederaufführung problemlos.

Daniel Diekmann als Zauberlehrling und Albert Luhnen als Kammerherr Fritz setzen die komödiantischen Glanzlichter. Diekmann interpretiert den verkappten Zauberer als charmanten, gutherzigen Lausbuben. Und Luhnens Darstellung ist einfach köstlich; sein "König"-Tanz hat jeden Szenen-Applaus verdient.

Nicht nur, dass das Märchenspiel die Kindertheatersaison beendete. Noch ein Finale gab’s: Angela Rosche, die ehemalige Leiterin der Stadtbücherei, betreute zum letzten Mal des Kindertheater. "Meine Wülfrather Schlussaufgabe."