Der Lehrerraum ersetzt das Klassenzimmer
Wülfrath. Morgen soll die Schulkonferenz über den neuen Kurs der Realschule entscheiden. Die Unterrichtsstunde soll ab dem Sommer 60 Minuten dauern.
Wülfrath. Für Frieder Winterberg steht es fest: Zum neuen Schuljahr sollen in der Theodor-Heuss-Realschule die Klassenräume zu Lehrerräumen werden. Im Kollegium ist dieses Ziel festgezurrt. Bei den Schülern stößt diese Planung aber auf wenig Gegenliebe. Morgen trifft die Schulkonferenz eine Entscheidung.
Dann geht es nicht nur um die Idee der festen Lehrerräume. Gegenüber der WZ betont Winterberg, dass das Konzept aus seiner Sicht im Zusammenhang mit der 60-Minuten-Unterrichtsstunde zusammenhängt. Und auch die soll morgen beschlossen werden.
Winterberg ist zuversichtlich, dass beide Vorschläge eine breite Mehrheit finden werden. Mehr als 90 Prozent des Lehrerkollegiums sind für die neue Ausrichtung. Und auch in der Elternschaft darf Winterberg auf mehrheitliche Unterstützung zählen.
Bei den Schülern ist das anders. Mit einem Flugblatt vor den Osterferien haben sie bereits gegen die Pläne demonstriert. In der vergangenen Woche habe sie mit Infoständen ihre Positionen dargelegt. "Es sind unsere Klassenräume", fasst Schülersprecherin Franziska Leifeld zusammen. Die Schüler würden sich mit ihren Klassen identifizieren. Außerdem, so die Befürchtung der Schülervertretung, würde das Wechseln der Räume zwischen den Unterrichtsstunden mehr Unruhe in den Ablauf bringen.
Der neue Kurs an der Theodor-Heuss-Realschule - so er denn beschlossen wird - hat Auswirkungen über den Schulalltag hinaus. An zwei Tagen in der Woche - montags und donnerstags - wird der Unterricht weit in den Nachmittag hineinreichen. Winterberg: "Darauf müssen sich dann auch Vereine und Organisationen einstellen, die Aktive aus der Realschule in ihren Reihen haben."