Rock de Lux in Ratingen: Der alte Geist lebt wieder auf

Nach dem Zuschauerschwund der jüngsten Zeit kamen die Rockfans wieder in Scharen.

Ratingen. Auch wenn die Rockszene in Ratingen in letzter Zeit etwas gelitten hat - am Ende ist sie noch lange nicht. Bei der aktuellen Ausgabe der Konzertreihe "Rock de Lux" am Freitagabend konnte man wieder etwas vom alten Geist erahnen.

Nachdem die Reihe zuletzt unter latentem Zuschauermangel gelitten hatte, strömten die Rockwilligen nun wieder in Scharen ins Jugendzentrum an der Turmstraße, woran sicherlich auch und vor allem die beiden Ratinger Bands nicht ganz unschuldig waren, die das Lux-Team engagiert hatte.

"Cheerful Dalagoe" hatten sich bislang eher einen Namen als unterhaltsame und amüsante Schülerband gemacht, bei der die Bühnenperformance wichtiger war als die Musik. Jetzt aber zeigte das junge Quartett sich deutlich gereift: Der Spaß kam zwar keineswegs zu kurz, war aber sparsamer dosiert. Und auch die Musik konnte durchaus für sich selbst sprechen.

Noch immer wurden unverblümt die Rockhelden der 60er und 70er zitiert, diese Anleihen wurden aber mit einer gehörigen Portion Funk abgeschmeckt. Das Ergebnis begeisterte das Publikum spürbar, zumal die erste Band des Abends für gewöhnlich die schlechtesten Karten hat.

Diesmal aber ging der Schwarze Peter an "Burn", die nach den Lokalhelden auf die Bühne durften. Der professionell und intelligent gemachte Düsterpop der Münsteraner traf offenbar nicht ganz den Geschmack des Publikums. Diejenigen, die der Band eine Chance gaben, wurden aber nicht enttäuscht.

Als dann "Millhouse" als Letzte an den Start gingen, gab es kein Halten mehr: Seit gut zwölf Jahren gibt es die Ratinger Band und noch immer gelingt es den vier Musikern, ihr Publikum mit zu reißen.

Mit leicht melancholischen aber knalligen Songs, großen Melodien und einer gepflegten Prise Groove überzeugte die Truppe sowohl die alten Fans als auch die neue Rockgeneration.