Velbert: Mobilfunkmast im Langenhorst gekippt
Politik: Nach Protesten der Bürger spricht sich der Planungsausschuss gegen einen zentralen Mast mit mehreren Sendeanlagen aus.
Velbert. Der Umwelt- und Planungsausschuss hat einstimmig den Verzicht auf den Mobilfunksendemast im Langenhorst beschlossen. Das Gremium folgte damit dem ausdrücklichen Wunsch der Bürger, die vehement gegen die Anlage zu Felde gezogen waren. Das Votum wurde auf der Besuchertribüne mit Beifall aufgenommen.
Die Versorgung mit Mobilfunk ist im Velberter Stadtgebiet weitgehend abgeschlossen, lediglich in einem kleinen Bereich von Neviges und eben im Langenhorst sollen noch Lücken geschlossen werden. Als Vorstufe zu einem Mobilfunkkonzept hatte die Stadt eine Analyse der Ist-Situation in Auftrag gegeben, die nach umfangreichen Messungen im ganzen Stadtgebiet zu dem Schluss kam: Die Strahlenbelastung um die Funkantennen liegt weit unter den zulässigen Grenzwerten (WZ berichtete).
Ein stadtweites Mobilfunkkonzept hat aus Sicht des Gutachters aufgrund des fast vollendeten Ausbaustandes des Netzes und fehlender Bedarfsdaten der Mobilfunker keinen Sinn. Er schlägt vielmehr eine Optimierung einzelner, insbesondere neuer Standorte vor, um die Strahlung zu begrenzen.
Christian Bornkessel vom Kamp-Lintforter Gutachterbüro IMST gab klar zu verstehen, dass eine einzelne, möglichst hohe Anlage in der Regel eine geringere Strahlenbelastung für das Umfeld bringt als etwa mehrere kleinere Antennenanlagen, die sich auf niedrigeren Gebäuden verteilen. Insofern wäre ein zentraler Mast im Langenhorst eindeutig das strahlungsmäßig kleinere Übel.
Auf die Errichtung kleiner Antennenanlagen auf privaten Gebäuden hat die Verwaltung dagegen keinen Einfluss, kann diese auch nicht verhindern, wie der Fachabteilungsleiter Umwelt- und Stadtplanung, Roland Dabrock, ausdrücklich im Protokoll festzuhalten verlangte.
Wenn der Geldkoffer der Mobilfunker groß genug ist, werden irgendwann die Sendeanlagen in der Nachbarschaft stehen, befürchtete denn auch Michael Schmidt (CDU). Letztlich wollte der Ausschuss aber dem Verlangen der Bürger nachgeben.