Velbert Die neue Vorlesereihe startet mit deutsch-polnischen Kinderbüchern

Velbert. · Die Stadtbücherei Velbert und die Integrationsbeauftragte laden Zuhörer ab vier Jahren für Samstag, 4. Mai, ein.

Das Bilderbuch von Daniel Napp wurde auch ins Polnische übersetzt.

Foto: Thienemann Verlag/Repro: WZ/Thienemann Verlag

Die neue Veranstaltungsreihe „BiLi – Zweisprachig Lesen“ knüpft an Johann Wolfgang von Goethes zeitloses Zitat „Vorlesen ist die Mutter des Lesens“ an. Sie startet im Rahmen der Velberter Europawoche, am Samstag, 4. Mai, ab 11 Uhr in der Zentralbibliothek Velbert-Mitte an der Oststraße 20 (Eingang über den Europaplatz). Los geht es mit Bilderbuchgeschichten von Dr. Brumm des Autors Daniel Napp, die sowohl in deutscher als auch in polnischer Sprache vorgelesen werden. Zu der Veranstaltung sind polnisch- und deutsch-sprachige Kinder ab vier Jahren mit ihren Geschwistern, Eltern, Großeltern und alle anderen Interessierten herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich.

Im Anschluss an die Vorlesestunde darf sich jedes Kind noch eine kleine Überraschung zum Mitnehmen basteln. Organisiert wird die Veranstaltungsreihe von der Stadtbücherei in Kooperation mit der Integrationsbeauftragten Helena Latz.

Das neue Angebot soll Eltern für die Bedeutung des Vorlesens in der Muttersprache sensibilisieren. „BiLi“, kurz für Bilingual, nimmt Bezug auf den Lebensalltag vieler Kinder, die zwei- oder mehrsprachig aufwachsen. „Es ist uns wichtig, dass ein solches Veranstaltungs-format von Familien unterschiedlichster kultureller Zugehörigkeit angenommen wird“, betont Latz. „Kinder, denen in ihrer Muttersprache vorgelesen wird, erfahren dadurch Wertschätzung und Anerkennung. Darüber hinaus erleben sie so etwas ihnen Vertrautes. Die anderen Kinder, die in dem Moment nur die deutschen Passagen verstehen, profitieren aber ebenso. Sie hören den Klang einer für sie fremden Sprache, konzentrieren sich auf die Mimik und Gestik der vorlesenden Person und machen die Erfahrung, was es bedeutet, eine Sprache nicht zu verstehen“, so Latz weiter.

Ein Gefühl für die eigene sprachliche Herkunft entwickeln

Wie bedeutsam das Vorlesen für Kleinkinder ist, belegen zahlreiche Studien, beispielsweise der Stiftung Lesen. Vorlesen fördert nachweislich die Lese- und Sprachkompetenz, viele soziale sowie emotionale und auch kognitive Fähigkeiten. Dem Vorlesen in der Muttersprache kommt eine weitere wichtige Bedeutung zu: Es hilft ein Gefühl für die eigene sprachliche Herkunft zu entwickeln und wirkt identitätsstiftend. Auch zum Erlernen einer neuen, zweiten Sprache ist es nachweislich wichtig, die eigene Muttersprache zu beherrschen.

Eltern und Kinder lernen bei den Vorlesestunden die Bibliothek und das umfassende, für Kinder kostenlos entleihbare, Medienangebot kennen, welches auch mehrsprachige Kinderbücher enthält. Dieser Bestand wird mit Unterstützung der Integrationsbeauftragten weiter ausgebaut.

Bis Anfang September finden zwei weitere Vorlesestunden in türkisch-deutsch (5. Juli) und arabisch-deutsch (6. September) statt. Bei jeder Veranstaltung lesen die ehrenamtlichen Vorlesepaten gemeinsam mit muttersprachlichen Vorleserinnen und Vorlesern Bilderbuchklassiker vor, immer abwechselnd in beiden Sprachen.

Bei Fragen und Informationsbedarf steht die Integrationsbeauftragte Helena Latz unter Telefon 02051/26 24 17 oder per E-Mail zur Verfügung. HBA