„Die Schüler nicht im Regen stehen lassen“

Gymnasium und Realschule brauchen bald eine Mensa. Die Stadt wird Zuschussanträge an das Land stellen.

Wülfrath. Das NRW-Schulministerium plant eine Ganztagsoffensive für Realschulen und Gymnasien. Dass Wülfrath davon profitieren könnte, ist allerdings nicht zu erwarten. "Wir werden vorerst außer der Hauptschule keine weitere Schule mit Ganztagsbetrieb haben", ist Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth sicher.

Dass in den weiterführenden Schulen dennoch Handlungsbedarf besteht, verhehlt er nicht. Das Thema Schulmensa wird für die Stadt zur Herausforderung.

Rund 100 Millionen Euro will das Land bis 2010 für den Ausbau von Mensen und Aufenthaltsräumen in NRW zur Verfügung stellen. Dabei gewährt das Land bis zu 100.000 Euro pro Schule - wen der Schulträger in gleicher Höhe Mittel aufbringt.

Und das könnte für die Haushaltssicherungs-Kommune zum Problem werden. Hans-Werner van Hueth: "Wir werden auf jeden Fall Zuschussanträge beim Land stellen."

Bislang ist nicht abzusehen, wie viel Geld die Stadt in die Hand nehmen muss, um die Realschule und das Gymnasium mit einer Schulmensa auszustatten. Dass diese notwendig sind, wird auf keiner Ebene bestritten.

Denn: Auch ohne den klassischen Ganztagsbetrieb wird die Verweildauer der Schüler über Mittag in den Einrichtungen immer länger. "Wir haben schon im vergangenen Jahr in Gesprächen mit der Stadtverwaltung auf die Notwendigkeit hingewiesen", sagt zum Beispiel Frieder Winterberg, Leiter der Theodor-Heuss-Realschule.

Dabei geht es ihm im ersten Schritt gar nicht um die Mensa, "sondern um eine Überdachung". Die Schule habe kein Forum oder keinen Aufenthaltsraum. Winterberg: "Wir können die Schüler aber nicht im Regen stehen lassen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes." Ein Jahr könne man sich noch gedulden, dann aber müsse etwas passieren. "Wir wissen auch, dass Wülfrath kein Geld hat", so Winterberg.

Im Auftrag der Stadt prüft zurzeit die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft unterschiedliche Optionen. Laut van Hueth könnten im Gymnasium bestehende Räume zusammengelegt und umgebaut werden. Für die Realschule könnten die Maßnahmen aufwändiger werden. Eine Ausweitung der bestehenden Schulköche steht zur Debatte, aber auch der Ausbau eines Daches.