Ratingen: Bald ist Zahltag für Bello
Finanzen: Am 1. Juli wird wieder die Hundesteuer fällig. Wer die nicht zahlt, muss mit Bußgeldern bis zu 500 Euro rechnen.
Ratingen. Hundebesitzer werden in den kommenden Wochen wieder um ein paar Euros leichter. Denn demnächst flattern wieder die Bescheide für die Hundesteuer in die Haushalte der Tierhalter. Grund: Die Abgaben werden am 1. Juli fällig. Dabei ist vor allem die Zahl der Hunde, die jemand besitzt, für die Höhe der Steuer entscheidend.
Je mehr Hunde jemand besitzt, desto mehr muss er zahlen. Die Größe und die Rasse des Hundes spielt dagegen keine Rolle. Sprich: Der Dackelhalter zahlt genauso viel wie der Besitzer eines Bernhardiners.
So beträgt der Steuersatz pro Jahr bei einem Hund, der gehalten wird, noch bezahlbare 90 Euro, bei zwei Hunden wird es aber schon teurer. Dann verlangt die Stadt für jeden Hund 114 Euro und bei drei oder mehr Hunden sind es sogar 141 Euro je Hund.
"Wir gehen davon aus, dass jemand, der viele Hunde halten kann, auch wirtschaftlich dazu in der Lage ist, höhere Steuern zu zahlen", erklärt Jürgen Schumacher, Abteilungsleiter beim Amt für Finanzwirtschaft.
Unter bestimmten Voraussetzungen gewährt die Stadt aber Ermäßigungen oder Befreiungen von der Steuer. Weniger Abgaben haben zum Beispiel einkommensschwache Hundebesitzer zu leisten, Halter von Schutz- und Sanitätshunden oder Landwirte, wenn sie ihren Hund als Wachhund halten.
"Die Tierhalter müssen aber belegen, dass ihr Hund auch dazu ausgebildet ist", sagt Schumacher. Komplett befreit von der Steuer ist die Haltung von Blindenhunden oder Hirtenhunden.
Durch die Steuerabgaben für die 4273 gemeldeten Hunde nimmt die Stadt jedes Jahr rund 410 000 Euro ein. Geld, das in den Haushalt der Stadt fließt und von dem die Kommune alles mögliche finanzieren kann. "Denn die Hundesteuer ist wie jede andere Steuereinnahme nicht zweckgebunden", erklärt Ulrike Elschenbroich, Pressesprecherin der Stadt.
Doch die Einnahmen könnten noch höher sein. Denn auch unter Hundehaltern gibt es schwarze Schafe, die die Steuern nicht zahlen, weil sie ihren Fiffi nicht bei der Stadt angemeldet haben. Genaue Zahlen zur Dunkelziffer kann die Stadt aber nicht mitteilten.
Um diesen Tierhaltern auf die Spur zu kommen, werden Mitarbeiter der Stadt in den Sommermonaten verstärkt auf Streife gehen und gezielt in Parkanlagen und Außenbezirken Hundemarken kontrollieren. Die bekommen die Hundehalter alle zwei Jahre von der Stadt zugeschickt, wenn sie die Steuern bezahlt haben.
"Die Marke ist eine Art Nummernschild mit Verfallsdatum. Wenn da heute das Jahr 2004 draufsteht, dann könnte es sein, dass ein Hundebesitzer entweder die Steuern noch nicht bezahlt hat oder einfach vergessen hat, die neue Marke dem Hund anzulegen. Wir kontrollieren dann, ob nicht vielleicht doch schon bezahlt wurde", sagt Schumacher. Sei dies aber nicht der Fall, dann werde ein Bußgeld festgesetzt. Dies könne je nach Einzelfall zwischen zehn und 500 Euro betragen.