Junge Kartfahrer flitzen an der Hardenbergschule
Beim 26. ADAC-Jugend-Kart-Slalom des MSC Neviges- Tönisheide sind 55 Kinder und Jugendliche am Start.
Noch knattert der 6,5 PS starke Motor im Leerlauf: Angespannt beobachtet Thomas die Ampel, gibt Gas, als sie auf Grün umspringt. Nach einem Trainingslauf dreht der Zwölfjährige die erste von zwei Wertungsrunden beim 26. ADAC-Jugend-Kart-Slalom des MSC Neviges-Tönisheide auf dem Gelände der Hardenbergschule.
Mit erstaunlicher Geschwindigkeit zieht der Flitzer seine Bahn durch den mit Pylonen markierten Parcours. Zahlreiche Konkurrenten und deren Eltern beobachten den Lauf, den der Schüler in sehr guten 59 Sekunden abschließt. Zwei Strafsekunden kommen aber obenauf — kurz vor Streckenende hat der Kartpilot einen Pylon mitgenommen: „Völlig unnötig!“, ärgert sich der Zwölfjährige.
Mit seinem Hobby sind Thomas und sein Zwillingsbruder TobiasExoten unter ihren Schulkameraden: „Die finden Kartfahren cool“, meint der Zwölfjährige, doch für die Motorsportler wird es zunehmend schwerer, Nachwuchs zu finden: „Ein Freund ist mal mitgekommen, aber seine Eltern wollten nicht jedes Wochenende an der Strecke stehen.“
Die Anmeldezahlen belegen den Trend. 55 Jugendliche zwischen acht und achtzehn Jahren gehen in fünf Altersklassen beim Wertungslauf in Neviges an den Start: „Früher hatten wir bis zu achtzig“, berichtet Katharina Atzwanger, die die Anmeldungen entgegennimmt. 15 Rennen im Jahr, dazu jeden Samstag zwischen März und Oktober Training: „Das ist meist eine Aktion für die ganze Familie, aber immer weniger Eltern wollen sich so intensiv engagieren.“
Für Thomas steht derweil schon fest, dass er später Auto-Slalom fahren möchte. Da ist Christopher Dziggel bereits angekommen. Der 16-Jährige absolviert sein letztes Kartrennen, fährt seit einigen Monaten Auto-Slalom in der Einsteiger-Klasse. Ob es danach im Motorsport weitergeht? „Sicherlich als Hobby“, sagt der Schüler des Wuppertaler St.-Anna-Gymnasiums. „Wenn man mehr machen möchte, muss man ziemlich viel Geld reinstecken.“