Kinderklinik/Velbert: Einsatz für eine Atmosphäre, in der Gesundwerden Spaß macht
Seit zehn Jahren engagiert sich der Förderverein für die Verschönerung und optimale Ausstattung der Kinderklinik. Mehr als 600.000 Euro wurden bereits gesammelt.
Velbert. Alexandra lacht, als sie von Kinderarzt Erdmuth Schubert an den Intensivmonitor angeschlossen wird. Die Zwölfjährige ist guter Dinge und beobachtet gespannt die gezackten Linien auf dem Bildschirm, die Auskunft über ihre Vitalwerte geben.
Der Intensivmonitor ist nur eines von zahlreichen Geräten in der Kinderklinik, die mit Hilfe des Fördervereins angeschafft werden konnten. Der Verein, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, setzt sich engagiert für Verbesserungen und Verschönerungen auf der Kinderstation des Klinikums ein.
Mehr als 600.000 Euro haben die Freunde und Förderer schon gesammelt, um den kleinen Patienten und dem Team um Chefarzt Erdmuth Schubert das Leben leichter zu machen.
Zahlreiche Beatmungs- und Ultraschallgeräte, 20 Elternbetten und 30Kleiderschränke, Möbel für den Klinik-Kindergarten und den Seminarraum und vieles mehr wurden im vergangenen Jahrzehnt finanziert.
Der Förderverein ist immer dann zur Stelle, wenn die Finanzen des Krankenhausträgers erschöpft sind. Ein neues Ultraschallgerät beispielsweise kostet alleine rund 100.000 Euro.
"Wir haben den Verein gegründet, um zu bewältigen, was uns passiert ist. Und aus Dankbarkeit, dass wir unseren Sohn behalten durften", sagt Vorsitzende und Gründungsmitglied Andrea Davies.
Vor zehn Jahren wäre ihr damals drei Monate alter Sohn fast am plötzlichen Kindstod gestorben. Nur durch die Geistesgegenwart seines Vaters hat der Kleine überlebt. Er wurde danach einige Zeit in der Kinderklinik behandelt. "Wir haben uns hier gut aufgehoben gefühlt", sagt Andrea Davies.
Gemeinsam mit den Eheleuten Schulz, die ebenfalls durch dramatische Ereignisse mit der Klinik in Kontakt gekommen sind, und den Eltern von Andrea Davies sollte der Verein gegründet werden. Doch es gab ein Problem: "Wir waren nur sechs, brauchten aber sieben Gründungsmitglieder. Also holten wir noch schnell meine Oma mit ins Boot", erinnert sich die 40-Jährige. Mittlerweile hat der Verein keine Personalnot mehr, sondern zählt 126 Mitglieder.
"Besonders stolz sind wir auf die Down-Syndrom-Sprechstunde. Finanziert wird sie durch Spenden. Die Eltern müssen nur einen kleinen Eigenanteil zahlen", sagt Vorsitzende Andrea Davies.
In den Sprechstunden berät ein Team aus Kinderärzten, Logopäden und Physiotherapeuten Eltern von Kindern mit Down-Syndrom. "Die Nachfrage ist riesig. Auch Eltern aus Schweden und Italien waren schon bei uns", so Davies.
Aktuell wird für die Renovierung der Kinderstation gespart, die im Zuge der Erneuerung noch kindgerechter gestaltet werden soll - beispielsweise mit farbigen, plastischen Landschaften und Bildergeschichten an den Wänden. Für Eltern und Kinder soll ein neuer Spiel- und Wartebereich geschaffen, für die älteren Patienten sollen zwei Jugendzimmer eingerichtet werden.
"Auf die Kinderstation kommen alle Patienten bis 18 Jahre. Aber die Älteren wollen ja nicht in Zimmern liegen, die Bilder von Maus und Elefant an den Wänden haben", sagt Davies. Für die verschiedenen Maßnahmen sucht der Verein noch Paten.