Velbert: Gut zu Fuß in der „Bucht“
Der Einstieg in den Rundwanderweg „Eigner Bach“ ist in Tönisheide möglich.
Velbert. Jahrzehntelang machte die Tönisheider Bucht ihren Namen alle Ehre: der rund 17 Hektar große Ausläufer am östlichen Rand des Sedimentationsbeckens "Eignerbach" war ein idyllischer, wenn auch gefährlicher Ort.
Feucht und morastig war das Gelände. Als der Besitzer Rheinkalk seit 2001 keinen Schlamm mehr in das Becken einleitete und mit der Renaturierung begann, war klar, dass dieser Bereich als erster trocken gelegt werden und für die Öffentlichkeit als Naherholungsgebiet wieder zugänglich gemacht würde.
Und das erreichen Wanderer und Spaziergänger, aber auch Jogger, jetzt direkt von dem neun Kilometer langen Rundwanderweg um das Sedimentationsbecken. "Nachdem der Boden verfestigt wurde, konnten wir hier rund 1.500 Meter neue Wege anlegen", sagt Thomas Werner, Leiter der Abteilung Liegenschaften bei Rheinkalk.
Positiver Nebeneffekt: Durch die neuen Wege in der "Bucht" wird die Strecke des Rundwanderweges abgekürzt, der bislang durch die Siedlung Papenbruch verläuft.
Über die Neustraße in Tönisheide, aber auch über eine neue Brücke über den Heiderbach gelangt man auf das neue Naherholungsgebiet, das aber weiterhin durch hohe Zäune vom Rest des Sedimentationsbeckens abgetrennt ist. Die Wiesen, und Wasserflächen wurden neu angelegt, Bäume gepflanzt und Festbrocken ins Gelände platziert.
Bänke und zwei Boulebahnen sollen zum Verweilen einladen. Wobei der Naturschutz nicht auf der Strecke bleiben soll. Landschaftsarchitektin Birgitt Poestges: "Es bleibt hier noch genügend Raum für ein Biotop, in das wir kaum eingreifen werden." Ein Grund, warum auch in den frei gegebenen Bereich Zäune aufgestellt wurden, die die Spaziergänger fernhalten sollen.
Rund 500.000 Euro hat Rheinkalk in diesen Abschnitt der Renaturierung des Eignerbaches investiert. Auf rund 20.000 Euro beziffert Thomas Werner die jährlichen Unterhaltskosten, denn die neu angelegte Fläche will gepflegt werden.
Trotzdem werden auch nach der Fertigstellung im Jahr 2014 große Bereiche des Beckens für den Besucher nicht zugänglich sein, weil der Untergrund in weiten Teilen noch weiter arbeitet. Möglich ist aber eine Landschaft mit Wiesen, Büschen, Wald und Wasser.
Und damit zukünftige Wanderer und Spaziergänger brav auf den Wegen bleiben, werden dann auch noch einige Auerochsen aus dem Wildgehege Neandertal als "Aufpasser" umquartiert.