Langenberg: Bauarbeiten in den Bäumen

Spezialisten aus Frankreich installieren die Kletterelemente im Wald am Bismarckturm. Die Eröffnung ist für den 4. Juli geplant.

Langenberg. Der Mann hängt wortwörtlich in den Seilen: In fünf bis sechs Metern Höhe montiert ein Mitarbeiter der französischen Firma Altus die Trittbretter einer Hängebrücke, über die ab Juli die Besucher des Waldkletterparks von einer großen Buche zur anderen gelangen werden. Und dabei schwebt er selbst in einem Sitzgurt an einem der Stahlseile, die zwischen den Bäumen gespannt sind.

Seit zehn Tagen sind die Spezialisten aus dem Mutterland der Kletterparks am Bismarckturm am Werk. Nachdem der Umwelt- und Planungsausschuss am 19.Mai dem Bebauungsplan einstimmig zugestimmt hatte, wurde eine Teilbaugenehmigung erteilt.

Geht alles glatt, will die Freizeitpark am Bismarckturm GmbH, eine Tochter der L & M Adventure SARL Deutschland, den Kletterpark am 4. Juli für das Publikum öffnen - pünktlich zum Ferienbeginn. Bis dahin werden die fünf Franzosen etwa 60 Kletterelemente, die vier Parcours unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade bilden, an den Bäumen befestigen.

"Da geht es auf allen Vieren durch", erklärt Bauleiterin Claudia Meißner und weist auf eine Röhre, die ebenfalls in etwa fünf bis sechs Metern Höhe über dem Boden hängt. Die Holzkonstruktion verschwindet fast im dichten Grün der Bäume.

"Jeder einzelne Baum, der für den Kletterpark einbezogen wird, ist vorher untersucht worden, ob das Wurzelwerk in Ordnung ist und er die Belastung tragen kann - und zwar auf Jahre hin", erläutert die Tischlerin aus dem Hunsrück, die bereits am Bau des Waldabenteuer-Parks in Bad Neuenahr-Ahrweiler beteiligt war.

Damit sich die Seile nicht in die Stämme einschneiden, werden diese mit einem Korsett aus Halbrundhölzern geschützt. Die Plattformen entstehen auf Querhölzern, die auf Schaumstoffkissen aufliegen und an die Bäume geklammert werden. "So soll verhindert werden, dass es Rindenabrieb gibt", sagt Meißner.

Ein Spaziergänger mit Hund ist auf die Männer in den Bäumen aufmerksam geworden und macht ein Foto. Mit großer Selbstverständlichkeit turnen die Franzosen in der Höhe herum - allerdings gesichert. Im fertigen Kletterpark werden das die Besucher auch sein. Sie haken die Karabiner ihrer Klettergurte an Sicherungsseilen fest.

Auch für Leute mit leichter Höhenangst soll der Park zu bewältigen sein, verspricht der Betreiber. "Man arbeitet sich langsam von ein bis zwei Metern aus hoch", so Claudia Meißner. Den Tarzansprung, für den das grobmaschige Netz schon zwischen den Zweigen hängt, müsse man nicht unbedingt machen - "es gibt einen alternativen Weg". Gut zu wissen, denn bei diesem Element geht es darum, in das Netz zu springen und sich daran hochzuhangeln. Die höchsten Elemente in Langenberg werden in zehn bis elf Metern Höhe installiert.

Während der spezialisierte Bautrupp das kesseldruckimprägnierte Nadelholz zu Plattformen zusammenfügt und wackelnde Brücken zwischen Bäumen spannt, baut Claudia Meißner mit einem Mitarbeiter gegenüber dem Bismarckturm das Holzhäuschen auf, das als Empfang dienen wird. Dort bekommen die Besucher künftig die Klettergurte, anschließend folgt eine Einweisung und ein Probelauf am flachen Einsteigerparcours. Rechterhand wird der Kinderparcours entstehen, und über die Wiese soll bald eine 150Meter lange Seilbahn führen.

Bevor die Kletterer loslegen können, wird der Park durch die APAVE abgenommen - "den französischen TÜV, der darauf spezialisiert ist und diese Anlagen europaweit abnimmt", so Jérôme Lavrut, einer der beiden Geschäftsführer der L & M Adventure Deutschland.

"Die Abnahme erfolgt auf der Basis der EU-Norm DIN EU 15567 und setzt damit die höchsten Sicherheitsmaßstäbe für den Bau und Betrieb eines Waldkletterparks."