Maßarbeit fürs Frischwasser

Riesige Autokrane hievten gestern neue Rohre auf die Brücke, die bald die A44 überspannt.

Velbert. Präzisionsarbeit leisteten gestern Bauarbeiter und zwei Kranfahrer an der Heiligenhauser Straße. Sie hängten unter der Brücke, die über die im Bau befindliche Autobahn A 44 führt, ein 45 Meter langes und zehn Tonnen schweres Rohr für die Velberter Wasserversorgung ein.

Seit Errichtung des ersten Wasserwerkes in Velbert im Jahr 1891 — mit ihm beginnt die Geschichte der Stadtwerke Velbert - liefert ein Kettwiger Pumpwerk an der Ruhr das kostbare Nass, mit dem heute Velbert und Neviges versorgt werden (Langenberg wird von Gelsenwasser bedient).

Die Leitung entlang der Heiligenhauser Straße ist eine von vier, die den Bedarf der Schlossstadt deckt. Sie musste wie die Straße vor zwei Jahren für den Bau der Autobahnbrücke provisorisch ein paar Meter nach Norden verlegt werden.

Mit Fertigstellung des Brückenbauwerks soll die Wasserleitung der neuen Fahrbahn folgen. So waren beim Bau der Brücke 15 Halteschienen für das Wasserrohr an der Unterseite des südlichen Bürgersteigs in den Beton gesetzt worden. Die 45 Meter lange Leitung wurde vor Ort aus Einzelrohren zusammengeschweißt, sie besteht aus dem Wasserrohr von 30 Zentimeter Durchmesser in einem 50 Zentimeter großen Schutzrohr.

Gestern morgen begann die Aktion mit dem Aufbau der beiden Autokrane auf der Autobahntrasse; mehr als Spitzen der Ausleger waren für Autofahrer auf der Heiligenhauser Straße nicht zu sehen. An Drahtseilen wurde die blaue Röhre zunächst ganz langsam und vorsichtig parallel zur Brücke in Position gebracht.

Danach war Handarbeit gefragt: Die Leitung wurde an fünf Stellen an handbetriebenen Drahtseil-Greifzügen unter der Brücke befestigt. Im Zusammenspiel mit den Kränen wurde das 45 Meter lange Rohr nun zentimeterweise fast elf Meter in die Höhe gezogen, bis es, die künftige Autobahn überspannend, unterhalb des Bürgersteigs seine Endposition erreicht hatte.

Von einer Arbeitsbühne aus wurde die Leitung umgehend mit Haltern gesichert. Nun muss die Röhre noch ausgerichtet, an das Leitungsnetz angeschlossen, gespült und desinfiziert werden: „In einigen Wochen wird die Leitung den Betrieb aufnehmen“, sagte Christoph Bokler, Leiter der Abteilung Planung und Bau bei den Stadtwerken Velbert.