Mehr Ehrenamtler für den fairen Handel

Der Eine-Welt-Laden hat nach finanziellen Schwierigkeiten auch mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen.

Wülfrath. Er ist von kirchlichen Veranstaltungen, vom Herzog-Wilhelm-Markt und seit 2002 auch als Untermieter der Wülfrather Medienwelt bekannt — der Eine-Welt-Laden der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde. Doch die Zukunft dieser Einrichtung ist gefährdet.

Fair gehandelte Schokolade, Kaffee- und Teesorten und auch Accessoires werden zu angemessenen Preisen angeboten, um in unterentwickelten Ländern die Ausbeutung zu stoppen. Seit den 1980er-Jahren existiert die Eine-Welt-Gruppe, die zum gerechteren Handel beitragen und auf Ungerechtigkeiten im globalen Markt hinweisen will. Allerdings herrscht in der ehrenamtlichen Gruppe ein deutlicher Mangel an Mitgliedern.

Derzeitig gibt es zwölf Mitarbeiter, die jedoch aus persönlichen, altersbedingten Gründen ihrem Ehrenamt langfristig nicht mehr nachkommen können. Der Eine-Welt-Laden sucht daher nach neuen ehrenamtlichen Kräften und wirbt mit Schnupperkursen ohne Verpflichtung. Um dem Problem des Zeitmanagements zu begegnen, bietet der Eine-Welt-Laden zudem möglichst flexible Arbeitszeiten an.

„Wir wollen vor allem junge Leute ansprechen, freuen uns aber über jede Hilfe. Wer will, kann auf einen Probetag vorbeikommen,“ sagt Ehrenamtler Peter Böhme (60). „Die Mitarbeiter sollen bei uns gut geschult werden und nicht nur den bloßen Verkauf hinter der Theke, sondern auch die Hintergründe des fairen Handels kennenlernen“, betont Böhme. Die Aufgaben beinhalten die Anpassung des Angebotes an verschiedene Käuferschichten, Präsentation und Dekoration der Waren.

Bisher hatte der Laden schon mit dem Problem der Finanzierung zu kämpfen, das nach Gesprächen mit der Stadt Wülfrath allerdings beseitigt werden konnte. „Die Idee der globalen Fairness ist uns zu wichtig, als dass wir sie einfach aufgeben könnten“, unterstreicht Böhme. Ohne neue Mitglieder wird der Eine-Welt-Laden aber noch in diesem Jahr geschlossen werden. Die Mitarbeiter hoffen, noch am Eine-Welt-Tag im September mitwirken zu können.