Neue Möglichkeiten für die Industrie der Region

Das Unternehmensnetzwerk Schlüsselregion lud zur Fachtagung ein.

Foto: Schlüsselregion

Velbert. Bei der Fachtagung „3D-Druck mit metallischen Werkstoffen“ des Unternehmensnetzwerks Schlüsselregion in Kooperation mit dem Kunststoff-Institut Lüdenscheid informierten sich jetzt rund 50 Teilnehmer aus Velberter und Heiligenhauser Industriebetrieben über neue Technologien. Vorträge und eine Exkursion zeigten anschaulich, was beim 3D-Druck mit Metall möglich ist.

Viele Velberter und Heiligenhauser Firmen nutzen schon lange 3D-Druck mit Kunststoff, um etwa Prototypen zu erstellen. So können sie dem Kunden zeigen, wie ein Produkt einmal aussehen könnte. Der 3D-Druck mit Metall geht dabei noch einen Schritt weiter: Werkzeugteile aus Metall, Teile für Sondermaschinen und sogar Prothesen kommen mittlerweile aus dem 3D-Drucker. Mit Laserstrahlen werden dazu dünne Schichten Metallpulver aufgetragen und verschmolzen. So entstehen auch sehr komplizierte Werkstücke direkt aus Metall, die mit klassischen Verfahren nur sehr aufwendig oder gar nicht hergestellt werden könnten.

Wie das genau funktioniert und was alles mit der neuen Technologie möglich ist, haben die Teilnehmer der Fachtagung 3D-Druck mit metallischen Werkstoffen in Velbert erfahren.

Stefan Hins, Bereichsleiter Werkzeugtechnik beim Kunststoff-Institut Lüdenscheid, begann seinen Vortrag mit der provokanten Frage: „Ist der 3D-Druck der Totengräber der Werkzeugmacher?“ Schließlich bietet das Verfahren mit metallischen Werkstoffen im Formenbau völlig neue Möglichkeiten. Hierzu gehören innenliegende Kühlkanäle im Werkzeug, die eine schnellere Zykluszeit erlauben, und Geometrien bei der Werkzeuggestaltung, die bislang so nicht hergestellt werden konnten.

In weiteren Fachvorträgen diskutierten Referenten und Teilnehmer, welche Möglichkeiten die neuen Technologien mittlerweile bieten. Bei der Exkursion zur Laser-Sinter-Anlage führte die Schlüsselregions-Mitgliedsfirma MMB GmbH dann den Prozess des 3D-Drucks mit Metall live vor. Und die Firma Dietrich Lüttgens GmbH & Co. KG zeigte anschaulich, welche Anwendungsmöglichkeiten es für den Kunststoff-Spritzguss gibt. Der 3D-Druck mit Metall kann längst nicht alles gleichzeitig warf die Fachtagung aber auch einen kritischen Blick auf neue Technologien. Hins verwies darauf, dass der „Alles ist möglich“-Hype um den 3D-Druck längst auf dem Boden der Tatsachen angekommen ist.

Mittlerweile herrsche in der Branche eine solide Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen vor: „Es ist eine Ergänzung der bestehenden Technologien, die unter bestimmten Voraussetzungen Vorteile bietet - aber nicht immer.“ Um die Zukunft der Werkzeugmacher brauche man sich daher keine Sorgen zu machen. HBA

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