Was bisweilen schiefläuft
Bürgermeisterin Claudia Panke hat den Stadtempfang — natürlich — auch genutzt, um Wülfrath in einem positiven Licht darzustellen. Den Umbau der Goethestraße Ost im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms Step verbucht sie auf der Habenseite, genau wie den Kita-Neubau an der Schulstraße.
Das sind in der Tat zwei Großprojekte, die Wülfrath gut zu Gesicht stehen. Sie offenbaren aber auch, was bisweilen schiefläuft.
Die Sanierung der Goethestraße Ost hatte einen Stotterstart. Nachdem die erste Ausschreibung nicht die erwarteten Angebote gezeitigt hatte, die ursprünglich veranschlagten Kosten in Höhe von 345 000 Euro konnten nicht ansatzweise gehalten werden, wurde eine zweite Ausschreibung mit entsprechendem Zeitverlust in die Wege geleitet. Die hatte aber laut Stadtplanerin Caroline Hanses keine besseren Angebote ergeben. Dafür reifte aber in der Verwaltung die Erkenntnis, dass die Goethestraße in diesem Bereich komplett erneuert werden muss und somit die Anlieger an den Kosten beteiligt werden können. Das sorgt für böses Blut, ein Rechtsstreit ist nicht ausgeschlossen. Am Schluss steht die Posse um eine Fußgängerampel, die den Beginn der Arbeiten wieder verzögert hat, eine schlechte Beschilderung der Straßenführung und das folgende Verkehrschaos. Das wirkt nicht professionell.
Der Bau der Kita an der Schulstraße war Anfang März vergangenen Jahres vom Rat beschlossen worden. Im August dieses Jahres sollte sie eröffnet werden, das wäre ein angemessener Zeitraum gewesen, das Bauvorhaben umzusetzen. Dieser Zeitrahmen hatte sich allerdings bereits Ende September 2017 erledigt. Damals gab die Verwaltung im Jugendhilfeausschuss mit Hinweis auf die Rekommunalisierung des Hochbauamtes bekannt, den Termin nicht einhalten zu können. Anfang 2019 wurde dann als Eröffnungstermin genannt. Dezernent Martin Barnat wollte sich damals im Gespräch mit der WZ nicht auf diesen neuen Termin festlegen lassen. Mittlerweile ist das Frühjahr 2019 im Gespräch.
Und fest steht auch, dass die 100 Plätze nicht reichen, um den Bedarf zu decken. Dies hatte Udo Neumann vom Jugendamt zu bedenken gegeben. Das bedeutet, dass aktuell über die Kita Schulstraße gesprochen wird, die nächsten Planungen aber schon in den Schubladen liegen müssten, um dem Bedarf an Kita-Plätzen nicht weiter hinterherzuhinken. Davon ist aber nicht die Rede.