Neviges: Museum oder eher ein Hotel?

Schloss Hardenberg: CDU stellte neue Ideen zur Nutzung vor.

Neviges. Es sollte ein Rundgang mit Ideensammlung werden, doch angesichts des Wetters zog man es vor, im Trockenen zu bleiben: So bekamen die Besucher, die auf Einladung der CDU-Fraktion im Bezirksausschuss ins Parkhaus Seidl gekommen waren, allerdings ausführliche Darstellungen der bisherigen Vorschläge für das Ensemble Schloss Hardenberg.

Kämmerin Mechthild Stock stellte die Ideen vor, die in den von der Verwaltung initiierten Projektgruppen entwickelt wurden (WZ berichtete). Zwei Aspekte waren hier die Sanierung des Sorgenkindes Schloss wie auch die finanziellen Rahmenbedingungen. Von dem Vorschlag, einen Hotelbetrieb neben bzw. in Teilen des Schlosses anzusiedeln, erwartet die Kämmerin eine geringere Kostenbelastung für die Stadt, wenn sich ein privater Investor beteiligt.

Laut Meinung verschiedener Fachleute bestehe in Velbert Bedarf an Hotelkapazitäten von mindestens 150 Zimmern, davon 50 in der oberen Kategorie. "Der Standort des Schlosses sei dazu sehr gut geeignet", so Stock.

Nicht als Sorgenkind, sondern als Chance für ganz Velbert sieht Gerhard Haun vom Schlossförderverein das Ensemble, der drei Fragen voranstellte: Wie gehen wir am sinnvollsten mit dem ältesten Gebäude der Stadt um? Welche Nutzung ist die beste für Neviges und die Wallfahrt? Wie wird das einmalige Ensemble zum Identifikations- und Imageobjekt?

Der Nevigeser Historiker stellte das Konzept eines stadtgeschichtlichen Museums vor. In zwei Entwicklungssträngen könne die Geschichte der Metallbearbeitung auf den Höhen und die Textilproduktion in den Talstädten dargestellt werden. Mit einem didaktischen Konzept werden speziell Kinder und Jugendliche angesprochen, für die es mit den geöffneten Wehranlagen einen zusätzlichen Anziehungspunkt gebe.

Wechselnde Themenausstellungen über Wirtschaft, Industrie, Verkehr, Bergbau, Sport, Velberter Künstler und anderes würden zur Attraktivierung beitragen und das kulturelle Veranstaltungsprogramm ergänzen.

Der Rittersaal sollte danach für Veranstaltungen wie Vorträge, Konzerte, Ausstellungen, Tagungen, Empfänge und Jubiläen erhalten bleiben. Bezüglich der Kosten verwies Haun auf Bürgerhaussanierung, Herminghauspark und das geplante Sportzentrum, wo überall Millionensummen verbaut oder verplant wurden.