Wülfrath: Zeittunnel - Teures Vergnügen?

Die CDU Wülfrath möchte mit dem Kreis Gespräche über die Finanzierung des Tunnels führen.

<strong>Wülfrath. Der Zeittunnel am Hammerstein ist ein städtisches Aushängeschild. Ein teures Aushängeschild. 180 000 Euro hat das Projekt über die Erdgeschichte im Jahr 2007 verschlungen. Zu viel für Wülfrath - die Stadt befindet sich im Nothaushalt. Die CDU-Fraktion hat daher jetzt den Antrag gestellt, bei der nächsten Hauptausschusssitzung Mitte September darüber zu entscheiden, Gespräche mit dem Kreis über die künftige Finanzierung des Zeittunnels zu führen. Genau heißt es in dem Antrag: "Die Verwaltung wird beauftragt, Verhandlungen mit dem Landrat des Kreises Mettmann aufzunehmen mit dem Ziel, die Trägerschaft des Wülfrather Zeittunnels aus dem finanziellen Verantwortungsbereich der Stadt Wülfrath herauszunehmen und durch den Kreis Mettmann, beziehungsweise die Stiftung Neanderthal Museum zu übernehmen." "Es müssen Gespräche mit dem Kreis geführt werden", erklärte Gerd Rammes, Fraktionsvorsitzender der CDU im Gespräch mit der WZ. Er sieht darin eine Möglichkeit, den Zeittunnel sinnvoll zu erhalten. Schließen möchte man die Einrichtung keinesfalls. "Es kommen nicht nur Gruppen aus dem Umland, sonder auch aus dem Ausland, etwa aus Japan", so Rammes. "Der Zeittunnel ist für Wülfrath sehr wichtig." Da der Tunnel als kulturelle Einrichtung auch dem Kreis diene, halte man es für angebracht, dort "an die Tür zu klopfen." Die CDU hebt vor allem das Engagement der Mitarbeiter im Zeittunnel hervor. "Es wäre furchtbar, an dieser Stelle den Rotstift ansetzen zu müssen. Das will keiner", betont der Fraktionsvorsitzende. Die Gedanken der Fraktion kommen nicht von ungefähr: Bei der letzten Sitzung lag den Mitgliedern das Gutachten eine Haushaltsanierers vor. Der Inhalt: "90 Grausamkeiten", wie Rammes es nennt. "In diesem Gutachten stehen an erster Stelle Einsparmaßnahmen wie die Schließung des Hallenbads oder der Stadtbücherei. Das ist für uns undenkbar - wenn auch verständlich." Andere Punkte des Gutachtens weckten aber das Interesse der Fraktionsmitglieder. Daraus entwickelte sich schließlich der Antrag für die nächste Hauptausschusssitzung.

Vom Kreis gibt es noch keine Stellungnahme zum Thema

Ideal fände die CDU auch eine Übernahme durch die Stiftung des Neanderthal Museums. Angst, dass darunter die Vielfalt der Angebote im Zeittunnel leiden könnte, gibt es bei der Fraktion nicht: "Unter Umständen können dann viel mehr Aktionen angeboten werden, was bisher aus finanziellen Gründen nicht möglich ist", sagt Rammes. Er könne sich vorstellen, dass die Idee der CDU durchaus größere Umsetzungschancen habe.