Neviges: Nur Schlösser aus Velbert für städtische Gebäude

Die Stadt besichtigte das alt eingesessene Unternehmen Schulte-Schlagbaum.

Neviges. Dass es um den Haushalt der Stadt Velbert nicht gut bestellt ist, ist bekannt: Seit Jahren schon rechnet die Kommune mit Defiziten, und jede Investition sorgt für Diskussionen in der Stadt. Und auch am Donnerstag hatte Bürgermeister Stefan Freitag wenig erfreuliche Nachrichten bei seinem Besuch des alteingessenen Nevigeser Unternehmens, der Schulte-Schlagbaum AG.

Die Aktiongesellschaft hatte das Stadtoberhaupt am Donnerstag zu einer Betriebsbesichtigung eingeladen. Mit dabei waren auch Erwin Keller und Roland Kowalke, die Vertreter der städtischen Wirtschaftsförderung. Die Politiker wissen, dass Beziehungspflege zu Unternehmen wichtig ist. Denn sie bringen durch die Gewerbesteuer Einnahmen, die dem Stadtsäckel zu gute kommen.

Und das kann Velbert gut gebrauchen. Denn was das vergangene Jahr angeht, sagt Bürgermeister Freitag, "müssen wir einen Einnahmeeinbruch von 42 Prozent von 46 Millionen Euro auf 28 Millionen Euro verzeichnen." Unter anderem ein Grund für diesen Einbruch ist die Wirtschaftskrise. Auch die Schulte-Schlagbaum AG spürte die Krisenstimmung.

"Die Regelungen zur Kurzarbeit haben uns geholfen, durch das Tal durchzukommen", sagt Frank vom Endt, Vorstand des Unternehmens. Im vergangenen Jahr setzte der Konzern etwa 40 Millionen Euro um - die Schulte-Schlagbaum AG in Velbert rund 16 Millionen.

Rund 275 Mitarbeiter sind bei dem Unternehmen mit Tochtergesellschaften in Österreich und Frankreich beschäftigt. Davon arbeiten allein am Velberter Standort rund 166 Mitarbeiter. Die Ausbildungsquote liege bei rund 15 Prozent. "In den kommenden Jahren werden wir Fachkräfte benötigen", so vom Endt.

Beim Thema Ausbildung angekommen, richtet der Unternehmenschef einen Wunsch an den Bürgermeister: "Ich fände es richtig und sinnvoll, wenn gerade die Unternehmen, die in die Zukunft durch Ausbildung investieren, mehr durch kommunale Investitionen belohnt werden würden." So einfach sei das nicht mehr, entgegnet Stefan Freitag. Früher habe man das so gehandhabt. Heute gebe es rechtliche Gründe, die dieses erschweren.

Dennoch sind Freitag sowie die Vertreter der Wirtschaftsförderung um das Unternehmen bemüht. "In allen städtischen Gebäuden sollen Schlösser und Schließsysteme von lokalen Unternehmen, ihres eingeschlossen, verwendet werden", sagt der Bürgermeister zu. Auch im neuen Sportzentrum.