Wülfrath/ Niederbergisches Museum: Nun sollen es Politiker richten
Der Trägerverein Niederbergisches Museum hat einen neuen Vorstand mit Heinz Franke an der Spitze. Rosel Lutz-Brenger wurde zur Ehrenvorsitzenden gewählt.
Wülfrath. Ein Polit-Trio führt den Trägerverein Niederbergisches Museum: Die mehr als 60 anwesenden Mitglieder wählten am Mittwochabend die Ratsherren Heinz Franke zum 1. Vorsitzenden (bei elf Gegenstimmen) sowie Horst Hoenke (sechs Gegenstimmen) und Manfred Hoffmann (zehn Gegenstimmen) zu stellvertretenden Vorsitzenden.
Diese außerordentliche Versammlung, die nötig geworden war, weil im März kein neuer Vorstand gewählt wurde, war erneut geprägt von Unstimmigkeiten im alten Vorstand.
Aufbruchsstimmung fühlt sich anders an: Irgendwie beklemmend war das Klima im Versammlungsraum des Museums von Beginn an. Und so sehr die unterschiedlichen Seiten eingangs beteuerten, den Verein nicht weiter beschädigen zu wollen, waren es die Mechanismen von Vorwurf und Gegenvorwurf, die die Stimmung beeinträchtigten.
Stellvertretender Vorsitzender Ulrich Mairose beklagte, dass einer schriftlichen Einladung zu einem Termin, auf dem er Kandidaten für den neuen Vorstand dem alten Gremium vorstellen wollte, ohne Absage niemand gekommen sei. Schriftführer Markus Graser hielt dagegen, dass es keine ordentliche Einladung zur Vorstandssitzung gewesen sei.
Kassenwartin Karin Klosterkämper kritisierte ihrerseits, dass Mairose eigenmächtig und unabgestimmt zur außerordentlichen Versammlung geladen habe. Auch wenn das nicht satzungskonform sei, wolle man im Interesse des Vereins das Verfahren nicht weiter blockieren. Auch habe man eigene Kandidaten präsentieren wollen, was aber durch die Terminansetzung nicht gelungen wäre.
Rosel Lutz-Brenger, die Gründungsvorsitzende, die nicht wieder kandidierte, nutzte die Begrüßung zur Bilanz ihrer Amtszeit: "Zuerst hatten wir kein Museum. Jetzt lebt unser Museum. Gott schütze unser Haus."
Kurz vor anstehenden Satzungsänderungen und den Wahlgängen die nächste Verwirrung: Der Protokollant, in der Regel der Schriftführer, fehlte. Mehrere Leute suchten Graser im Haus und am Haus - ergebnislos. Laut Lutz-Brenger habe er mit den Worten "Ich werde mich verabschieden" den Raum verlassen - ohne dies den Mitgliedern oder der Versammlungsleitung anzuzeigen. Schließlich führte Dorothea Meinhardt das Protokoll.
Die Wahlen gingen dann schnell über die Bühne. Ulrich Mairose hatte die Ratsmitglieder vorgeschlagen. Der alte Vorstand lehnte diese Kandidaten ab, schlug aber keine Alternativen vor. Heinz Franke schlug versöhnliche Töne an: "Das wird keine Arbeit. Ich hoffe, es wird ein Vergnügen."
Als letzten Akt des Abend wählte die Versammlung Rosel Lutz-Brenger zur Ehrenvorsitzenden. Sie war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr da.