Wülfrath: Zeittunnel-Schließung zu teuer
Die Stadt müsste 573000 Euro an das Land zurückzahlen, da die geflossenen Fördermittel zweckgebunden sind.
Die Pläne, den Zeittunnel 2011 in eine neue Trägerschaft zu geben, werden ad acta gelegt. "Der Kreis ziert sich", erklärte dazu Kulturdezernent Hans-Werner van Hueth im Fachausschuss. Stattdessen soll der Zeittunnel unter städtischer Führung mindestens vier weitere Jahre geöffnet bleiben - weil eine Schließung 2011 damit verbunden wäre, Landeszuschüsse zurückzahlen zu müssen. "Und das können wir uns nicht leisten", so van Hueth. Außerdem sind aus der Politik Überlegungen zu vernehmen, Zeittunnel und Niederbergisches Museum am Standort Hammerstein zu konzentrieren.
955000Euro sind an Fördergeldern in den Zeittunnel geflossen. "Diese Mittel sind 20 Jahre lang gebunden. Das heißt, sie sind noch zwölf Jahre zweckgebunden", so Kulturamtsleiterin Andrea Gellert. Würde die Einrichtung aber 2011 geschlossen, müssten anteilmäßig 573000 Euro zurückgezahlt werden. "Da ist der Weiterbetrieb für 4,25 Jahre billiger", rechnete Gellert der Politik vor.
Der Kreis Mettmann ist laut van Hueth der einzige ernsthafte Kandidat für eine Übernahme des Zeittunnels. Der Landrat, so sein Eindruck, stehe der Sache auch positiv gegenüber, "aber die Finanzierung würde dann über die Kreisumlage gehen und damit wären alle Kommunen betroffen", skizzierte van Hueth die Problematik.
Manfred Hoffmann (SPD) sieht den Kreis in der Verantwortung. Schließlich sei der Zeittunnel als Leuchtturm des Kreises im Rahmen der Euroga 2002+ entstanden. Hoffmann: "Der Zeittunnel ist ein Merkmal der Region, deshalb muss sich der Kreis der Sache stellen."
Im Rahmen der Beratungen zum Haushaltssicherungskonzept nehmen CDU und auch Wülfrather Gruppe auch das Niederbergische Museum ins Visier. Noch bis 2012 läuft der Vertrag mit dem Trägerverein. Beide Fraktionen können sich vorstellen, dass Zeittunnel und Museum am Zeittunnel zusammengelegt werden, "mit einem Schwerpunkt auf dem Thema Kalk".
Die restliche Sammlung müsste dann eingelagert werden. Der heutige Museumsstandort Bergstraße könnte dann aufgegeben und für eine Wohnbebauung veräußert werden.