Neviges: Rundstrecke Reiger Weg wird ein komfortabler Wanderweg

Baumaßnahme: Der Fachbereich Forst der Technischen Betriebe setzt die beliebte Rundstrecke vom Reiger Weg um die alte Burg Hardenberg instand.

Neviges. Langsam hebt sich die Ladefläche des schweren Lasters, dann rauschen 14 Tonnen Mineralkiesmischung auf den Waldweg: Seit Montag setzen die Technischen Betriebe (TBV) den beliebten Rundwanderweg um die alte Burg instand. Ab Mitte kommender Woche soll die Strecke wieder uneingeschränkt für Spaziergänger nutzbar sein.

"Mit der Sanierung des Abschnitts hinter dem Seniorenheim Emil-Schniewind-Straße hatten wir bereits 2006 begonnen", berichtet Peter Tunecke, TBV-Geschäftsbereichsleiter Forst, bei einem Ortstermin mit der WZ. Die übrigen Abschnitte sollten folgen, wenn auch nicht in der nun angelegten Breite.

Doch Orkan Kyrill, der am 18. Januar 2007 verheerende Breschen in das Waldstück zwischen Neviges und Tönisheide schlug, fegte die ursprünglichen Planungen davon. Zunächst war der Wanderweg über Monate nicht passierbar - zahlreiche umgestürzte Bäume blockierten den Pfad, mannshohe Wurzelteller rissen ihn auf. So stand erst einmal das große Aufräumen auf dem Plan.

Allerdings war der schmale Weg mit Lastwagen nur sehr eingeschränkt zu befahren: "Wir mussten praktisch jeden Stamm für den Abtransport einmal über den ganzen Berg bis zum Reiger Weg schleppen", sagt Tunecke.

Mit dem Entfernen des Windbruchs war es indessen nicht getan: "Der Sturm hat viele verbleibende Fichten vorgeschädigt und geschwächt", erläutert der Oberforstrat. Ein wortwörtlich gefundenes Fressen für den Borkenkäfer. Auch diese Bäume mussten aus dem Wald - beziehungsweise dem, was davon noch übrig war, - heraustransportiert werden. Dadurch wurden die Wege arg in Mitleidenschaft gezogen, waren vor allem bei schlechtem Wetter weich und matschig.

Doch nun schreitet die Sanierung zügig voran. Rolf Karrenberg verteilt die Mineralmischung mit seinem Forstschlepper. Rund 1000 Tonnen haben drei große Laster in den vergangenen drei Tagen herangekarrt. Der TBV-Mitarbeiter planiert aus dem Material für den Unterbau einen 3,50 Meter breiten Weg.

Zunächst provisorisch für den Betrieb der Forstmaschinen erweitert, wurde die Strecke in den vergangenen Monaten mit Felsmaterial Lkw-tauglich verbreitert und stabilisiert. Das hat mehrere Gründe, erklärt Tunecke: Zum einen wird der Wanderweg damit auch forstwirtschaftlich nutzbar und ganzjährig befahrbar, zum Beispiel für den Abtransport von geschlagenem Holz.

Zur Waldpflege werden zudem Hubsteiger eingesetzt, um sogenannte Lichtraumprofile freizuhalten. Und im Falle eines Waldbrandes wird durch den befestigten Weg auch der Feuerwehr die Anfahrt erleichtert.

Oberhalb des Forstschleppers ziehen zwei Auszubildende der TBV die Ränder des Weges gerade und gleichen aus, was die Maschine mit der großen Schaufel nicht im Detail glätten kann. Nachdem die Walze den Unterbau verdichtet hat, wird eine sogenannte Verschleißschicht aus Kalkbrechsand aufgebracht. Sie ermöglicht nicht nur ein komfortableres Gehen, sondern ist auch ein Kompromiss für jene Senioren aus dem nahen Altenheim, die mit dem Rollator unterwegs sind: "Eine Asphaltdecke ist im Wald leider nicht zulässig", sagt Tunecke.