Neviges: Türmchen-Kiosk wieder geöffnet
Die neue Pächterin Jacqueline Bucksteg lockt mit hausgemachten Frikadellen und hofft, das Geschäft mit Leben zu füllen.
Neviges. Die Nevigeser wollten es kaum glauben. Das mit Schiefern gedeckte Büdchen am alten Bahnhof an der Bernsaustraße ist wieder geöffnet. Jacqueline Bucksteg ist die neue Frau am Fensterchen. Sie hofft, den Kiosk wieder mit Leben zu füllen. Man glaubt es ihr.
Die im Nevigeser Krankenhaus geborene Ur-Nevigeserin verschlug es vor gut zehn Jahren in den Westerwald. Doch sie kehrte jetzt zurück, war zwischendurch immer bei der Familie in Neviges, entdeckte aber nach der Rückkehr ganz schnell, dass der markante Türmchen-Kiosk völlig verwaist war. "Das gibt es doch nicht", sagte Jacqueline Bucksteg, "da muss ich als Nevigeserin was unternehmen."
Mit dem Inhaber Werner Schwarz wurde sie sich schnell einig. Auch er war froh, dass nach vielen Wechseln im Kiosk eine ganz ernsthafte Bewerberin sich um die Nachfolge bemühte. Schwarz’ Eltern hatten den Kiosk seit 1951 betrieben, deshalb liegt er ihm sehr am Herzen.
"Ich setze nun andere Akzente", sagt die 54-Jährige, die eigentlich gelernte Weberin ist. "Bei mir gibt es hausgemachte Frikadellen, die schon sehr gelobt wurden, Kartoffelsalat, Wiener Würstchen, natürlich Brötchen, das übliche Sortiment wie Eis, Zigaretten und Zeitschriften."
Außerdem hat sie Geschenkartikel, die in Behindertenwerkstätten gefertigt wurden, im Angebot. "Ich bin mit Lust und Liebe bei der Sache", sagt Bucksteg.
Die Nevigeser staunten nicht schlecht, als einen Tag vor Fronleichnam wieder Schilder vor dem Kiosk standen und das Fenster geöffnet war. Die Nachricht ging wie ein Lauffeuer durch den Ort. Die Sitzgelegenheiten sind noch da, die Lupinen blühen üppig, es soll noch mehr Blumenschmuck entstehen.
Viele Gäste sind schon vorbei gekommen und freuen sich, dass sie dort in ihrem liebgewonnenen Kiosk wieder ihren Kaffee trinken können. "Ich kann locker an die Sache rangehen", sagt Jacqueline Bucksteg, "ich habe einen langen Atem."
Wie sich die Geschäfte wirklich entwickeln? Wer weiß das schon. "Ich will Stück für Stück das Sortiment erweitern." Die Familie hilft ihr dabei, Schwester Angela ist immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wird.
Der Kiosk ist von 5.30 bis 18 Uhr geöffnet. Zu besonderen Gelegenheiten verspricht die neue Pächterin, flexibel zu sein und länger zu öffnen.