Ratingen: Tanzen wie die großen Stars

Auch Ratinger waren am Sonntag bei der NRW-Meisterschaft im Videoclip-Tanz dabei.

Ratingen. Temperaturen von 27Grad, kein Schatten auf dem Gelände vor der Stadthalle. Eine Gruppe von jungen Mädchen tanzt in der Hitze eine Choreografie. Eine Trockenübung, ohne Musik. Die letzte Probe, bevor es hoch auf die Bühne geht und 800 Augenpaare auf sie gerichtet sind.

Nervös nesteln die Mädchen noch ein letztes Mal an ihrer Kleidung herum. Sie schauen auf die Bühne, sehen was ihre Konkurrenz macht, und dann geht es los. Das Licht geht an, die Musik wummert, und die Mädels legen los. Tanzen das, was sie in den vergangenen drei Monaten gelernt haben, zeigen alles, was sie können.

Nach gut drei Minuten sind sie fertig, "2 be continued" steht auf ihren T-Shirts. Fortsetzung folgt. Hoffentlich, denn die Gruppe "Taraju" aus Ratingen ist mit ihrem Tanz bei den Westdeutschen Meisterschaften im Videoclip-Dancing angetreten. Schon zum zweiten Mal finden die bei ihnen zu Hause in Ratingen statt. Wer hier genug Punkte bekommt, darf im September an der deutschen Meisterschaft teilnehmen.

"Wir haben im Februar mit den Proben angefangen und dann dreimal in der Woche trainiert", sagt "Taraju"-Mitglied Eva Kaps (15). Hiphop heißt die Musikrichtung zu der sie tanzen. Ihre Choreografie orientiert sich an dem, was in vielen Musikvideos gezeigt wird. "Mit dem Auftritt heute können wir echt zufrieden sein. Eigentlich ist uns kein Schnitzer passiert", sagt Anna Lena Platzbecker (15).

"Wir haben ein paar von den anderen Teams gesehen. Einige waren schlechter als wir, andere könnten durchaus Konkurrenz für uns bedeuten", meint Kathi Argow (15), ebenfalls "Taraju"-Mitglied.

Insgesamt meldeten sich 924Tänzer, verteilt auf etwa 100 Gruppen mit je fünf bis 20Mitgliedern aus ganz NRW zu den Meisterschaften an. "Das ist Wahnsinn", sagt Udo Quattelbaum von der Ratinger Tanzschule "Tanzpalast", die das Ereignis ausrichtet.

Stolz erzählt er, dass die 800Plätze im Zuschauerraum schon seit dem frühen Morgen besetzt sind. "Natürlich ist es ein Kommen und Gehen, aber wir haben hier durchgängig ein Publikum von mehr als 800 Leuten". Auch im nächsten Jahr wird der Tanzpalast Gastgeber sein und auch selbst Teams ins Rennen schicken.

"Im vergangenen Jahr haben wir den Sprung zur Deutschen Meisterschaft knapp verpasst", bedauert Quattelbaum. In diesem Jahr soll es besser laufen. Denn neben der direkten Qualifikation gibt es nun auch den Deutschland-Cup, über den sich die erfolgreichen Teams für die Deutsche Meisterschaft nachqualifizieren können. Bis die Teams ihre Platzierung erfahren, müssen sie sich allerdings gedulden.

Erst am Abend gibt es die Ergebnisse. Quattelbaum ist zuversichtlich: "To be continued", sagt er, "eine Fortsetzung wird folgen!"