Papierflieger segeln dem Ferienende entgegen
Martina Mindermann begrüßte zur letzten Bastelaktion am Zeittunnel nur wenige Besucher.
Wülfrath. Während die meisten Kinder sich über das schöne Sommerwetter in der letzten Ferienwoche gefreut haben, sorgte es am Zeittunnel eher für ein ruhiges Ende des Bastelprogramms. Das fand in den vergangenen sechs Wochen jeden Mittwoch statt. „Heute ist es ziemlich ruhig, wahrscheinlich wegen des schönen Wetters“, sagt Martina Mindermann. Sie ist eine Mitarbeiterin am Zeittunnel, die die Ferienaktion mittlerweile seit drei Jahren leitet und es deshalb gewohnt ist, dass an manchen Tagen weniger Kinder erscheinen. „Es ist immer schwer vorherzusagen, wie viele Kinder kommen werden.“
Am letzten Tag des Ferienbastelns sind nicht einmal zehn Kinder da. Die Wochen davor war das Angebot jedoch mit 20 bis 25 Teilnehmern so gut besucht, dass der Seminarraum am Zeittunnel beinahe schon überfüllt war.
Das kostenlos Ferienangebot richtet sich an Kinder ab etwa fünf Jahren, die nach einem vorgegebenen Motto bastelten. Martina Mindermann erklärt, dass es ihr wichtig ist, dass die Kinder etwas Besonderes mit nach Hause nehmen können. Mit vielen der Basteleien können die Kinder hinterher spielen, wie zum Beispiel am vergangenen Mittwoch mit den Papierfliegern. In den vorherigen Wochen sind bereits Paradiesvögel, Fischmobiles, Steintiere, Blumen aus Papierkügelchen und Buddelschiffe entstanden.
Da die Bastelaktion auch in den Oster- und Herbstferien stattfindet, versucht Martina Mindermann, einen saisonalen Bezug in die Themen einfließen zu lassen. Im Herbst könne man gut mit Naturmaterialien, wie beispielsweise Blättern, arbeiten, sagt sie. Im Sommer hingegen bevorzugt sie Basteleien, die man draußen ausprobieren kann oder die an Urlaub erinnern.
Auf die Papierflieger trifft wohl beides zu. Sobald die Flieger fertig sind, rennen die Kinder auch schon los, um zu schauen, wie gut sie fliegen. „Ich bastele die Sachen dann immer einmal vor und fotografiere sie, damit die Kinder auch sehen, was sie erwartet“, erklärt Martina Mindermann.
Und das zeigt tatsächlich Wirkung. „Letzte Woche waren wir schon einmal hier. Da lagen die Flieger aus, und die haben die Kinder so begeistert, dass wir noch einmal hergekommen sind“, erklärt Nadine Pohl, die zusammen mit ihrem fünfjährigen Sohn Niklas eines der verschiedenen Fliegermodelle ausprobiert. „Delta-Flieger“, „Flotter Flitzer“, „Looping-Flieger“ — diese und weitere Namen stehen auf den Anleitungen, die auf dem Materialtisch ausliegen. Die meisten Kinder nutzen jedoch nicht nur eine dieser Anleitungen, sondern auch ihre Eltern oder Großeltern als Bastelhilfe. „Ich glaube, 60 Prozent ist unserer Anteil der Arbeit“, sagt Nadine Pohl schmunzelnd. „Und es gibt dann immer noch ein Eis danach“, stellt sie fest. Das kann praktischerweise direkt im Café des Zeittunnels gekauft werden. So lassen sich das schöne Wetter und die Ferienaktion dann doch noch unter einen Hut bringen.