Quartett übt für das Landesfinale
Vier Schüler der Musikschule Velbert haben sich für den Wettbewerb von „Jugend musiziert“ in Münster qualifiziert.
Velbert. „Beim Strohhalmblasen war ich richtig schlecht“, erinnert sich Jonas Langkeit an seine erste Annäherung an das Blechblasinstrument. Doch er ließ sich nicht entmutigen: Kürzlich spielte der Elfjährige mit seinem Saxophon zum dritten Mal bei „Jugend musiziert“ vor. Ende März nimmt der Tönisheider mit drei weiteren Schülerinnen der Velberter Musikschule am Landeswettbewerb in Münster teil. So wie Jonas entdeckte auch Emily Küppersbusch durch „Jeki — Jedem Kind ein Instrument“ in der Grundschule Tönisheide die Liebe zur Musik. Alina Kasel beschäftigte sich zuerst mit der Blockflöte und stieg später auf das Saxophon um, für das sich ihre ältere Schwester Melissa bereits begeisterte. Als ihre Lehrerin Melanie Anker zur Musik- und Kunstschule nach Velbert wechselte, folgten ihr die Geschwister aus Elberfeld gerne.
Melanie Anker, Musiklehrerin des Saxophon-Ensembles, zur Strategie für den Landeswettbewerb
Während sie in Velbert ihre Spielweise verfeinern, spielen sie im Kinderorchester von „Sax for fun“ mit. Alina und Melissa wurden durch das Wuppertaler Saxophonorchester zu richtigen Aufführungen-Profis: Sie gaben bereits große Konzerte in der Immanuelskirche und spielten in Jekaterinburg mit russischen Chören zusammen. Trotz der Praxis vor großem Publikum zu spielen, waren die Vier ganz schön aufgeregt, als sie in Hilden beim Regionalwettbewerb vor der strengen Jury auftraten. „Die meinte zum Schluss, unser Spiel sollte sich mehr nach Saxophon anhören, wir würden zu leise spielen“, wunderte sich Emily.
„Jetzt geht die Arbeit weiter, an der Lautstärke und an ein paar anderen Sachen werden wir jetzt noch ein bisschen feilen“, gibt Melanie Anker die Strategie für den Landeswettbewerb in Münster vor. „Das wir uns dafür qualifizieren würden, hätte ich nicht gedacht“, freut sich die Musikpädagogin und steigt jetzt intensiv in die Proben ein. Die empfinden die Kinder nicht als Belastung, sie machen es gerne. So ganz nebenbei wirkt sich Instrumentenspiel positiv auf die Schulnoten aus.
Dagmar Kasel, Mutter von Melissa und Alina, über die Entwicklung ihrer Töchter
„In Musik habe ich eine Eins, vielleicht liegt es auch daran, dass mein Musiklehrer am Geschwister-Scholl-Gymnasium selber Saxophon spielt“, spekuliert Jonas. „Ich habe durch das Instrument so ganz nebenbei Musiknoten gelernt“, beschreibt Alina einen positiven Nebeneffekt. Dagmar Kasel hat bei ihren Töchtern festgestellt, dass sie durch das Saxophonspiel selbstbewusster geworden sind: „Sie trauen sich was, sind kreativer geworden und lassen sich nicht so schnell entmutigen. Wenn etwas nicht sofort klappt, sagen sie nicht gleich ‘das kann ich nicht´ und bleiben dran.“ Auch wenn für viele das Saxophon ein typisches Jazzinstrument ist, legen die Musikschulen Wert auf klassische Literatur. Die Bandbreite reicht von Klassikern wie Bach und Mozart, deren Werke fürs Saxophon arrangiert wurden, bis zur neuen Musik. Das Saxophon-Quartett, das bisher namenlos auftrat, möchte künftig als „Kaleidoskop“ auf sich aufmerksam machen. „Das passt zu uns, weil aus vielen kleinen Dingen etwas Schönes und Großes wird“, argumentiert Melissa.