Ratingen: Der Kopf füs Stadtmarketing
Die Ratingen Marketing GmbH ist gegründet, mit Frank Rehmann an der Spitze soll sie im Frühjahr die Arbeit aufnehmen.
Ratingen. Es war eine schwere Geburt, doch die Geburtshelfer sind zufrieden. Das Kind namens Ratingen Marketing GmbH scheint gut geraten zu sein, alle Organe sind intakt, heute bekommt es ein Gesicht: Frank Rehmann ist es, der nach dem Willen des GmbH-Aufsichtsrats in Zukunft die Geschicke des Stadtmarketings leiten soll, unterstützt von einer weiteren Kraft. Die Zustimmung des Rats am Dienstag Nachmittag gilt als Formsache.
Der Wunschkandidat Rehmann ist vom Fach, bei seinem derzeitigen Arbeitgeber, der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH, ist er für das Citymanagement zuständig, fungiert unter anderem als Ansprechpartner für den Einzelhandel. "Die Entscheidung war einstimmig, wir sind sehr glücklich mit der Wahl", sagte Rainer Vogt, Vorsitzender des Vereins "Aktiv für Ratingen".
Der Verein mit seinen aktuell 15 Mitgliedern - darunter auch Vereine und Firmen - hält 49 Prozent an der Ratingen Marketing GmbH (RMG), die übrigen 51 Prozent gehören der Stadtverwaltung. Der elfköpfige Aufsichtsrat setzt sich dementsprechend aus fünf Vertretern der Rats-Fraktionen, dem Bürgermeister und fünf Mitgliedern von "Aktiv für Ratingen" zusammen.
Dass Politik und Verwaltung gemeinsam eine kleine Mehrheit in dem Gremium haben, ist kein Zufall. So viel Unabhängigkeit wie möglich, so viel Kontrolle, wie nötig, hatte man sich im Rathaus nach den Querelen der Vorjahre gedacht - und behält beim Neuanfang die Zügel in Hand. Auch deshalb, weil der laufende Betrieb der GmbH aus dem Stadtsäckel finanziert wird (siehe Kasten).
Genau das hatte sich zuletzt schon zum Problem ausgewachsen, die RMG krankte an den Personalkosten. Angesichts eines ausgeschriebenen Jahressalärs von höchstens 50000 Euro brutto, schien sich unter den 60 Bewerbern niemand zu finden, der neben Top-Qualifikationen auch noch die gewünschten weichen Fähigkeiten mitbringt: ein gewinnendes Wesen, Verhandlungsgeschick, Fantasie, Standfestigkeit. Erst in der letzten Vorstellungsrunde der vier aussichtsreichsten Kandidaten konnte Frank Rehmann den Aufsichtsrat überzeugen. Dafür aber voll und ganz.
Frank Rehmann hielt sich gestern noch bedeckt, was seine Perspektiven für Ratingen angeht. Der WZ erklärte er, zunächst die Formalitäten am heutigen Nachmittag abwarten zu wollen.