Ratingen: Ein Fest für die ganze Stadt
Die St. Sebastiani-Bruderschaft wartet zu ihrem Schützenfest mit neuen Attraktionen und einigen Überraschungen auf. Am Sonntag ist Auftakt mit dem Biwak.
Ratingen. Im Jahr eins nach dem großen Jubiläum wollen die Ratinger Sebastiani-Schützen etwas kleinere Brötchen backen. Doch die sollen mindestens genauso schmackhaft sein, versprechen die Organisatoren.
Denn beim großen Schützen- und Heimatfest am ersten Augustwochenende wird ein Schwerpunkt auf dem Wort "Heimat" liegen: Es sollen nicht nur die Schützen feiern, sondern die ganze Stadt.
Neben den üblichen Höhepunkten wie dem Festzug durch die Innenstadt, dem Platzkonzert mit Zapfenstreich auf dem Markt und der attraktiven Kirmes auf dem Schützenplatz warten die Sebastianer diesmal mit einer besonderen Attraktion auf: Am Schützenfestsamstag wird auf dem Vorplatz von St. Peter und Paul eine riesige Kirmesorgel spielen.
Von diesem Instrument mit gewaltigen Ausmaßen (acht Meter breit, fünf Meter hoch) und einer Prunkfassade im Jugendstil wurden vor 100 Jahren nur zwei Exemplare hergestellt. Und nur eines davon ist in allen Teilen original erhalten geblieben. Sie wird von 11 bis 13 Uhr die Ratinger erfreuen.
96 Tonstufen, 418 Holzpfeifen und sieben fast lebensgroße Figuren werden für einen besonderen Augen- und Ohrenschmaus sorgen. Die Orgel der berühmten Firma Ruth&Sohn stand bis 1972 im Wiener Prater, seit 1978 gehört sie der Düsseldorfer Schaustellerfamilie Bruch.
Auch beim Kirmesbetrieb setzt Platzmeister Christian Freund auf eine Mischung aus Bewährtem und Neuem. Neben den beliebten Fahrgeschäften für Kinder wird es diesmal mit der "High Speed Eclipse" einen echten Krachen für Leute mit robustem Magen geben. 48 Meter hoch und mit Tempo 90 werden die Gondeln an einem Ausleger durch die Luft sausen.
"Wir sind froh, dass wir im Vergleich zum Jubiläumsjahr keine Abstriche machen mussten - im Gegenteil", so Freund. In Ratingen sei man zudem in der guten Lage, auf eine festen Stamm von Schaustellern zählen zu können. "Der Kirmesplatz ist bei denen beliebt, und sie schätzen das Ratinger Publikum, eben ein gutes Familienpublikum."
Das "Dumeklemmerdorf" gegenüber vom Festzelt ist als Treff zum gemütlichen Verweilen inzwischen nicht mehr wegzudenken. "Die Idee ist so gut, dass sie inzwischen schon kopiert wird", sagt Benno Sommer vom Schützenvorstand.
Für den richtigen Einstieg in den dreitägigen Feiermarathon wird wieder die Oldie-Party am Freitagabend sorgen. Der Vorverkauf laufe schon sehr gut. Schließlich bekommt man für acht Euro (zehn an der Abendkasse) zwei tolle Bands präsentiert: "Still Collins" - 2001 schon einmal in Ratingen - und "Heavensclub" - erstmals dabei.
Beide bieten Cover-Musik auf höchsten Niveau. Apropos Musik: Für Stimmung im Festzelt beim Krönungsball ist die Band "Blue Velvet" zuständig. Außerdem wird ein "Überraschungsgast aus Köln" versprochen. Eine Überraschung soll auch der singende Gastwirt Heinz Hülshoff mit seinem abendlichen Auftritt am Schützenfestsonntag parat haben.
Beim beliebten Schützenfestumzug durch die Stadt samt Parade auf dem Marktplatz wird es keine Besonderheiten geben: "ein normaler Umzug mit 1.200 bis 1.500 Teilnehmern", wie Oberst Bernhard Vogel formuliert. Normal ist übrigens inzwischen auch, dass bei der Kaffeetafel für Senioren am Dienstagnachmittag weit über 400 Besucher aus verschiedenen Senioreneinrichtungen kommen.
Für die Schützen eine logistische Herausforderung. Schließlich ist kurz zuvor noch Gästeschießen mit Fischessen und anschließend muss für den Krönungsball umgebautwerden.