Ratingen: Ein Kraftakt zum Finale

Der Ratinger Kammerchor erreichte mit seinen Jubiläumskonzerten viel Anerkennung und etwa 1500 Besucher.

Ratingen. Sie hatten sich für ihr Jubiläumsjahr wirklich einiges vorgenommen, nun dürfen die Sängerinnen und Sänger des Ratinger Kammerchors zufrieden auf 2008 zurückblicken.

Am Sonntagabend war in der Höseler Kirche St. Bartholomäus mit der "Weihnachtsgeschichte opus 10" der Hugo Distler-Zyklus zu Ende gegangen, mit dem das junge Ensemble nicht nur sein zehnjähriges Bestehen feierte, sondern auch den 100. Geburtstag des Komponisten Hugo Distler.

Dass die Konzerte des Zyklus reihum in den großen Ratinger Kirchen stattfanden, lag natürlich daran, dass Distler überwiegend Kirchenmusik komponierte, ein Konzert mit weltlicher Musik fand denn auch im Ferdinand-Trimborn-Saal der Musikschule statt.

Auch die Entscheidung, sowohl in katholischen, als auch in evangelischen Gotteshäusern aufzutreten, wurde mit Bedacht getroffen, erklärte Michael Schlupkothen, der Vorsitzende des Kammerchors: "Distler hatte da keine Berührungsängste, er hatte als Protestant ja seine erste Anstellung an einer katholischen Kirche."

Auch hatte man durch früherer Konzerte bereits beste Kontakte zu den Gemeinden und erfuhr dort die bestmögliche Unterstützung.

Überhaupt zeigte sich Schlupkothen nach dem Ende der anstrengenden Veranstaltungsreihe zufrieden. Gut 1.500 Besucher konnte der Chor bei den acht Konzerten begrüßen.

Die Reihe machte das Ensemble auch über die Ratinger Stadtgrenzen hinaus bekannt. "Manche Konzerte waren richtig voll und wir hatten auch viele Besucher von Außerhalb. Die Resonanz war durchweg positiv."

Durch die intensive Probenarbeit sind die Mitglieder noch enger zusammengerückt, immerhin wurde zuletzt nahezu täglich geprobt. Für die Laiensänger, die alle im Beruf stehen, keine leichte Aufgabe, die Kräfte kostete und doch mit Begeisterung bewältigt wurde.

"Wir haben uns alle zusammengerissen, weil es ja etwas Einmaliges war. So einen Stress werden wir uns aber so schnell nicht wieder machen," verriet Michael Schlupkothen, "vielleicht zum 20. Jubiläum."

Die Zusammenarbeit mit professionellen Musiker und Sängern spornte das Ensemble noch einmal an, die eigene Qualität weiter zu verbessern, weshalb für die letzten Proben noch eine Stimmbildnerin engagiert wurde, die den Chor weiter auf Kurs brachte.