Ratingen: Gesamtschule mit schärferem Profil

Ein erweitertes Angebot führt zu stabilen Schülerzahlen.

Ratingen. "Bewährtes sichern - Neues starten": Seitdem die Martin-Luther-King-Gesamtschule (MLKS) in Ratingen-West nach diesem Slogan verfährt, haben sich die lange rückläufigen Schülerzahlen stabilisiert. "Wir haben uns inzwischen bei 970 eingependelt", erklärt Schulleiter Michael Kreft, der sich angesichts dieser Werte wieder etwas beruhigter zurücklehnen kann. "Leider ist es nach wie vor so, dass wir dem Gymnasium und auch der Realschule etwas hinterherhinken. Und das, obwohl wir im 22. Jahr hier in Ratingen präsent sind."

Dabei geht die Palette dessen, was von den 75 Lehrkräften angeboten wird, zum Teil bei weitem über das übliche Unterrichtsangebot hinaus: Die MLKS nimmt am so genannten Duisburger Sprachstandstest teil. Neben "normalen" Diktat- und Vorleseübungen geht es dabei beispielsweise um selbstständiges Schreiben. In einer "Sprach-Werkstatt", für die bis zu vier zusätzliche Wochenstunden im Stundenplan stehen, wird dieser Stoff dann behandelt. Dabei schlägt die Ratinger Schule zwei Fliegen mit einer Klappe, denn von der Schulaufsicht wird das Projekt - in der Erfurter Straße läuft es im zweiten Jahr - gefördert. Kreft: "Wir haben zur Realisierung dieses Modells tatsächlich dreieinhalb zusätzlich Lehrerstellen genehmigt bekommen."

Auch das Leistungskursangebots in der gymnasialen Oberstufe ist erweitert worden - als einzige Schule im gesamten Kreisgebiet mit Sport im Programm. Ebenso neu - und erfolgreich: Vor den Herbstferien wurde erstmals in der Jahrgangsstufe 12 ein "ökonomisch orientiertes Praktikum" eingeführt. "Unsere 42Schüler waren durch die Bank begeistert. Genauso wie die beteiligten Unternehmen", erklärt Michael Kreft, der das Programm gemeinsam mit dem Ratinger Unternehmerverband realisierte. "Das werden wir definitiv vertiefen", so Kreft. In Zukunft wird das Programm dann auch länger dauern. "Eine Woche war einfach zu kurz."